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SMS-Virus verschickt teure Nachrichten

Der russische Virenspezialist Kaspersky hat vor dem ersten entdeckten Schadprogramm für Mobiltelefone gewarnt, das Java-Anwendungen ausführen kann. Der Virus mit dem Namen Redbrowser.a kann nicht nur Smartphones infizieren sondern alle Mobiltelefone, die die Java-Plattform unterstützen. Schädlich präsentiert sich der Trojaner dadurch, dass er SMS an kostenpflichtige Mehrwertnummer verschickt. Diese treiben mit fünf bis sechs Dollar pro Nachricht die Rechnung des Handybesitzers ordentlich in die Höhe.

Redbrowser täuscht dem User vor, ein Programm zu sein, mit dem kostenlos auf WAP-Seiten zugegriffen werden kann. Funktionieren soll dies durch den Empfang und den Versand kostenloser SMS, wird dem Handyanwender mitgeteilt. Tatsächlich sind diese Nachrichten aber keineswegs kostenlos sondern ergehen an kostenintensive Mobile Services. Einhandeln kann man sich die 53 Kilobyte große Java-Applikation natürlich via Internet. Des weiteren besteht die Übertragungsmöglichkeit per Bluetooth oder über den PC.

Derzeit kursiert Redbrowser im russischen Mobilnetz. Hauptziel sind Kunden der Mobilfunkbetreiber MTS, Beeline und Megafon. Eine Gefahr für heimischen Handys bestehe derzeit nicht. „Aktuell kann der Virus gar nicht in unseren Raum kommen, da er speziell für russische Netze programmiert ist“, so Elke Wößner, Sprecherin von Kaspersky Deutschland. Unmöglich sei es jedoch nicht. „Es ist vielleicht nur eine Frage der Zeit bis Mutationen des Virus auch auf heimische Handynetze programmiert sein werden“, meint Wößner.

Bisher ist nur eine Modifikation des Virus bekannt, so Wößner. Die Kaspersky-Experten gehen jedoch davon aus, dass bereits weitere Versionen von Redbrowser existieren. Die Existenz des SMS-Virus sei ein Zeichen dafür, dass die Virenschreiber ihre mobile Reichweite erweitert haben und nicht mehr lediglich teure Smartphones im Visier haben. So schnell wie man sich den unliebsamen Gast eingefangen hat, so schnell ist er auch wieder loszuwerden. „Einfach das Programm im Application-Manager deinstallieren“, erklärt Wößner abschließend.

ZDNet.de Redaktion

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