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CeBIT 2006: Business versus Entertainment

Derweilen sind von den klassischen IT-Konzernen, die einst die Messe geprägt haben, nur noch wenige wie Siemens, IBM, SAP und Microsoft übrig geblieben. Andere, wie DEC, ICL, Informix oder Nixdorf, existieren nicht mehr. Manche haben wie Novell massiv an Einfluss verloren und wieder andere wie Cisco, HP oder Oracle bleiben der Messe fern.

Neukunden lassen sich auf Großmessen wie der CeBIT selten gewinnen. Angesichts der US-Dominanz in der Branche hat sich die Hannoveraner Veranstaltung für die Ankündigung von durchschlagenden Innovationen sowieso nie geeignet. Insofern verstehen viele Aussteller wie etwa die ERP-Spezialisten Infor (Halle 5, C24) oder Wilken (Halle 5, C38) die Messe vor allem als aufwändiges Marketing für Bestandskunden.

Angesichts der zunehmenden Neigung der Hersteller auf Hausmessen und spezielle Kundenveranstaltungen auszuweichen hat die Messegesellschaft auf die Vorwürfe der Stammkunden reagiert. Der Bereich „Digital Living“ wurde aus der Nähe des Haupteingangs (Halle 1 und 2) an das entgegengesetzte Ende in Halle 27 verbannt, die Händler und Kids durch einen extra Eingang auch ohne CeBIT-Ticket besuchen können. Auf diese Weise hofft man, die B2B-Hersteller vor Andenkenjägern und allzu aufdringlicher Standwerbung zu schützen.

Das funktioniert allerdings nur bedingt. Denn auch unter den klassischen Anbietern grassiert der Consumer-Virus. So präsentiert Fujitsu-Siemens auf seinem Ufo-ähnlichen Stand (Halle 1, G51) nicht nur Vier-Wege-Blade-Server (Primergy BX630) für das Dynamic Data Center. Zu den Attraktionen zählen die Version VII des „Deutschland-PC“ für 999 Euro, zu dessen Ausstattung ein TV-Tuner ebenso gehört wie ein Wochenend-Gutschein für einen Mietwagen. Unter dem Motto „Drive your Business – Turn on your Life“ zeigt der Konzern aber auch ein Media Center (Scaleo, Activy) inklusive 50-Zoll-Plasmafernseher für das Digitale Wohnzimmer sowie für unterwegs den eben auf der 3GSM in Barcelona vorgestellte „Pocket Loox T“, ein Handy für GSM- und UMTS-Standard mit Push-E-Mails à la Blackberry und Funktionen für IP-Telefonie.

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ZDNet.de Redaktion

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