Im Test: Netbeans 5.0

Bis Version 4.0 hatte Netbeans mit dem Image zu kämpfen, eine viel versprechende IDE zu sein – wenn denn die Entwickler in Sachen Funktionsumfang zu den übrigen IDEs aufschließen, die Performance steigern und alle Bugs beseitigen könnten. Dann kam Version 4.0 und es sah zum ersten Mal so aus, als ob die Entwickler all diese Probleme im Griff hätten. Mit Netbeans 5.0 scheinen nun viele der Versprechungen endgültig in Erfüllung gegangen zu sein.

Matisse, der neue GUI-Designer, ist ein sehr interessantes Feature. Mit dem neuen Layout-Widget wird das Erstellen von Swing-Oberflächen wesentlich einfacher, und – was noch wichtiger ist – das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der GroupLayout-Entwurf darf kostenlos weitergegeben werden und sorgt in Verbindung mit dem Matisse-Builder für ein an Richtlinien orientiertes Layout, mit dem man sehr viele der gängigen Aufgaben bei formularbasierten Layouts erledigen kann, zum Beispiel das Einfügen einer zusätzlichen Spalte in einer Tabelle oder die korrekte und dauerhafte Ausrichtung von Textfeldern und Labels. Vielleicht bezweifeln jetzt einige Nutzer, dass der von Matisse erzeugte Code auch wirklich handhabbar ist, aber dank Code-Folding im Netbeans-Editor und der Möglichkeit, jederzeit zwischen Quellcode und Layoutansicht umschalten zu können, macht das Erstellen von Prototypen richtig Spaß, und man verliert nie das Gefühl, tatsächlich die Kontrolle über die grafische Benutzeroberfläche zu behalten. Matisse beschränkt sich keineswegs auf das NaturalLayout, vielmehr kann man jedes beliebige Layout verwenden, nur muss man dann auf die automatische Platzierung verzichten. Wer sich einen Eindruck vom neuen GUI-Editor verschaffen will, sollte sich dieses Flash-Demo auf der Netbeans-Website anschauen.

Der Code-Editor von Netbeans wurde einer ganzen Reihe kleinerer Veränderungen unterzogen, wobei an erster Stelle die Codevervollständigung und die Überprüfungsfunktionen in Echtzeit stehen, die endlich schnell genug sind. Dank der neuen Anzeigeleiste für Fehler und anstehende Aufgaben neben der Scrollleiste hat man einen schnellen Überblick über den aktuellen Stand des Quellcodes. Eine bessere Autovervollständigung, die jetzt die interne Großschreibung berücksichtigt (so dass NFE zu NumberFormatException aufgelöst wird), die Ergänzung von XML-Tags sowie das Drag&Drop von Codeschnipseln zum Erstellen von HTML- oder XML-Dokumenten machen den Editor wesentlich alltagstauglicher. Der Editor unterstützt auch die GUI-Formularansicht von XML-Dateien, so dass zum Beispiel für die Bearbeitung von web.xml der XML-Code angezeigt werden kann oder eine von fünf Formularansichten.

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ZDNet.de Redaktion

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