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Investitionsdruck bei Google und Co

Um sich des zunehmenden Konkurrenzdrucks erwehren zu können, müssen Internetunternehmen wie Google oder Amazon immer tiefer in die Tasche greifen. Nur mit massiven Investitionen kann der Technologievorteil gehalten werden. So kündigte etwa Google-Finanzchef Georges Reyes erst vor Wochenfrist an, weiter kräftig in PCs, Datencenter oder Netzwerk-Equipment zu investieren. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung haben sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, berichtet das Wall Street Journal. Bei Amazon sind 2005 rund 450 Millionen Dollar in Technologien und Inhalte geflossen. Für das laufende Jahr rechnen Experten hier mit einem weiteren Anstieg um 30 Prozent.

Die Anleger sind naturgemäß verunsichert. Nach Expertenmeinung sind vor allem die Sorgen um die hohen Investitionen der Grund für die nach den Höhenflügen der vergangenen Jahre taumelnden Aktienkurse der Internetunternehmen. Noch vor wenigen Jahren betrachteten die Börsianer das Internet als relativ billiges Geschäft. Weil nicht in Fabriken investiert werden musste, nahmen viele Investoren die Ausgaben lediglich als Startgeld für die Eroberung des neuen Marktes. Nur langsam setzt sich laut WSJ an der Wall Street und darüber hinaus der Gedanke durch, dass die Investitionen der Internetriesen notwendig sind, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

„Die Internetunternehmen müssen investieren, um das Wachstumstempo halten zu können und eventuell breiter aufgestellt zu sein“, meint RZB-Analyst Andreas Schiller. Nur aufgrund der technologischen Investitionen hätten die großen Player wie Google oder Amazon ihre Markt beherrschende Stellung erreicht. Dass die Investitionskosten in den vergangenen Jahren so sprunghaft angestiegen sind, verunsichere die Anleger natürlich, gibt Schiller zu bedenken. Ohne massive Investitionen würden aber die Technologien rasant veralten und der Wettbewerbsvorteil schrumpfen. Der Technologiefortschritt diene den Branchenführern etwa als eine Art Eintrittsbarriere für die erstarkende Konkurrenz, so Schiller.

Für die Zukunft rechnet Schiller mit einer Abschwächung der Wachstumsraten bei den Internetunternehmen, was aber auch eine ganz natürliche Entwicklung sei. Ein weiterer Grund für die Zunahme der Investitionstätigkeit ist deshalb, dass die Branche nun versucht, in Wachstumsregionen wie China Fuß zu fassen oder die Geschäftsfelder zu erweitern. „Manche Investitionen werden sich vielleicht gar nicht amortisieren“, meint Schiller, „das meiste sollte sich aber schon rechnen“. Dass diese Investitionen notwendig sind, ist für Schiller unstrittig.

ZDNet.de Redaktion

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