Ruby on Rails – ein echtes Framework

Das Framework ist kein Allheilmittel, der Entwickler muss weiterhin viele Arbeiten erledigen. Zum Beispiel ist das automatische Verbinden von Businessobjekten mit Datenbanktabellen eine großartige Funktion, doch im Idealfall sollten sich die Datenstrukturen nach dem ursprünglichen Design nicht mehr stark ändern. Änderungen an der Datenbank erfordern auch häufig Aktualisierungen der benutzerdefinierten Ansichten und Controller, wenn nicht die vorgegebenen Wireframeviews verwendet werden (bei Rails als Scaffolding bezeichnet). Da die Anwendung gerade ausreichend automatisiert und sichergestellt wird, dass die Anwendung logisch strukturiert ist, verbessert Ruby on Rails jedoch sowohl die Wartungsfreundlichkeit als auch die Erweiterbarkeit.

Ruby on Rails bietet also keine vollständige Automatisierung des Softwareentwicklungsprozesses. Hier liegt auch eine der größten Stärken von Ruby on Rails – es versucht gar nicht, alles zu sein, zu viel Kontrolle über die Entwicklung zu übernehmen. Kontrolle und Flexibilität sind gegensätzliche Designziele und Ruby on Rails trifft eine gute Mitte zwischen den beiden, da es auf soliden Anwendungsdesignmustern beruht.

Allerdings kommt es zu immer mehr Verdrossenheit über die fehlenden Visionen der Besitzer der Mainstream-Sprachen, die sich mehr mit den Bedürfnissen der Sprache beschäftigen als mit der Anwendung der Sprache bei der Lösung von Geschäftsproblemen.

Auch wenn die Software noch nicht weit verbreitet ist, bleibt sie dank der Ruby-on-Rails-Gemeinschaft stark und entwicklungsfähig, und es werden viele Imitationen auf den Plan gerufen, die vielleicht ein größeres Erbe hinterlassen: ein Überdenken der blinden Abhängigkeit von aufgeblähten, generischen und teuren Entwicklungsplattformen wie Java und .NET. Ruby on Rails ist schlank, modern und spezialisiert – es ist ein Framework, keine Plattform, und seine Prinzipien sollten für die Nutzer zu einer höheren Ertragsquote führen.

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ZDNet.de Redaktion

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