Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) begrüßt grundsätzlich, dass die Bundesnetzagentur in ihrem heute vorgestellten Jahresbericht 2005 die Öffnung des Zugangs zu Monopolnetzen für den starken Schub an Investitionen und ein dynamisches Wachstum verantwortlich macht. Trotzdem zeigt sich der Verband nicht zufrieden.
„Wir vermissen, dass die von Agentur-Chef Kurth gelobte Konsequenz in der Regulierung nicht angewandt zu werden scheint“, so Breko-Geschäftsführer Rainer Lüddemann. Sowohl beim Thema VDSL-Hochgeschwindigkeitsnetz als auch bei den zu hohen Entgelten für die Gesprächsübergabe vom Fest- ins Mobilfunknetz lege die Bundesnetzagentur im Moment eher die Hände in den Schoß.
Ansätze für einen Dialog mit der Telekom gebe es zwar, aber hier werde der zweite Schritt vor dem ersten gemacht. Zunächst müsse der Zugang zum Telekomnetz grundsätzlich gewährt werden. Stattdessen freue sich der Behördenchef darüber, dass die Telekom angedeutet habe, anderen Marktteilnehmern im Wege des Resales einen Zugang eröffnen zu wollen.
„Wir sehen immer noch keine Bereitschaft bei der Telekom, mit den Festnetzbetreibern ernsthaft ins Gespräch kommen zu wollen“, kritisiert Lüddemann. Ein schriftliches Angebot des Verbandes an Telekom-Vorstandsvorsitzenden Kai-Uwe Ricke von November 2005 sei bislang unbeantwortet geblieben.
„Die Telekom hat sich monatelang Gesprächen verweigert. Sie spielt eindeutig auf Zeit und will sich so einen Vorsprung verschaffen – dies muss die Bundesnetzagentur erkennen, sonst sind bald Fakten geschaffen, die ein VDSL-Monopol befürchten lassen.“ Reines Resale, also im Prinzip der Weiterverkauf von Telekom-Produkten unter anderem Namen und zum wirtschaftlichen Wohl der Telekom sei nicht wirklich Wettbewerb. Breko vernehme eindeutige Signale, dass die Telekom derzeit gerade auf dem Resalemarkt erhebliche Anstrengungen unternehme, mit wirtschaftlich völlig unsinnigen Kampfrabatten Reseller für die Breitband-Angebote zu ködern.
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