Sieben Prozent der Webapplikationen sind anfällig für Attacken

An der Technischen Universität Wien wurde ein System entwickelt, mit dem Sicherheitslücken in Webapplikationen automatisch aufgespürt werden können. Entwickelt wurde Secubat Framework von Stefan Kals im Rahmen eines Forschungsprojektes. Die ersten Probeläufe zeigten, dass vier bis sieben Prozent der Webapplikationen unsicher sind.

„Bisher waren Attacken auf derartige Sicherheitslücken nicht wirklich bekannt oder sie mussten manuell mit entsprechend großem Aufwand gesucht werden“, meint Engin Kirda von der Distributed Systems Group an der TU Wien, einer der Betreuer der Arbeit. „Wir haben die derzeit gängigsten Arten von Hacker-Angriffen simuliert, wie zum Beispiel SQL Injection oder Cross-Site Scripting Attacks. Das sind jene Angriffsmethoden, bei denen über Formulare ein Code eingeschleust wird, der Datenbankabfragen durchführt oder Webseiten verändert. Diese Wege können beispielsweise für Phishing ausgenutzt werden. „, erklärt Kals.

Das Ergebnis war für den Entwickler überraschend. „Die Sicherheitschecks lieferten eine lange Liste von betroffenen Anwendungen, mit dabei auch bekannte E-Commerce und E-Government-Sites“, so Kals. Durchschnittlich jede zwanzigste vom Programm attackierte Webapplikation wurde als potenziell anfällig markiert. „Das war ein sehr hoher Anteil“, kommentierte Kals das Ergebnis, der seinen Auftrag auch gleich verstand: „Selbstverständlich wurden die Betreiber der betroffenen Seiten sofort über die Sicherheitslücken informiert.“

Die Erfahrungen mit Secubat zeigen, mit welch geringem Aufwand Hacker ihre kriminellen Ziele verfolgen können, so die Forscher. Derart leicht auszunutzende Sicherheitslücken kommen ihnen dabei entgegen. Mit Hilfe von automatisierten Tools wie Secubat ist es für Hersteller von Webapplikationen in Zukunft möglich, den Hackern einen Schritt voraus zu sein und bestehende Lücken zu schließen, bevor diese ausgenutzt werden können.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago