ZDNet: Sipgate hat auf der CeBIT ein GSM-/VoIP-Handy vorgestellt. Welche Zielgruppe peilen Sie damit an? Ist das vielfach beworbene kostenlose Telefonieren an öffentlichen Hotspots aufgrund der technischen Fallstricke nicht eine Illusion?
Mois: Richtig, für uns steht die Verwendung in bekannten Hotspots wie in der Wohnung und im Büro im Mittelpunkt. Dennoch ist der Nutzer über ein Endgerät unter seiner Handy- und Ortsrufnummer erreichbar. Ist er außerhalb der WLAN-Zone, kann er seine Ortsrufnummer entsprechend umleiten. In Verbindung mit den VoIP-Tarifen ist dies ein Mehrwert, den das klassische Festnetz nicht bieten kann.
ZDNet: Planen Sie eine Kooperation mit einem Mobilfunkprovider oder treten Sie selbst als solcher auf? Das könnte eine besser integrierte Lösung ermöglichen.
Mois: In diesem Jahr werden wir voraussichtlich keine Anstrengungen in diese Richtung unternehmen.
ZDNet: Mit was verdient Sipgate sein Geld? Der Weg über Werbung, wie ihn die Freemailer gehen, steht Ihnen ja nicht offen.
Mois: Die Haupteinnahmequelle von Sipgate sind Terminierungsleistungen, das heißt, Telefonate von und zu Sipgate-Anschlüssen sowie in die Mobilfunknetze. In naher Zukunft werden wir zudem kostenpflichtige Produkte wie Sipgate Plus anbieten, das wie ISDN mehrere Rufnummern und zusätzlich noch eine Faxlösung enthält. Weitere grundgebührpflichtige Produkte sind unsere 15-Länder-Flatrate sowie die Verschlüsselungslösung Sipgate Crypto, die für monatlich 0,99 Euro angeboten wird.
ZDNet: Ab wann wird VoIP dem Mobilfunk gefährlich?
Mois: 20 Prozent der Mobilfunktelefonate werden laut den Mobilfunkunternehmen von zu Hause aus geführt. Darauf könnte mit kombinierten Geräten wie Dual-Mode-Handys Druck ausgeübt werden. Für die restlichen 80 Prozent gibt es keine flächendeckende Infrastruktur, die für VoIP drahtlos nutzbar wäre. WLAN ist zu kleinzellig und die Abrechnung zu kompliziert. Eine großflächige Verbreitung von Wimax sehe ich derzeit nicht.
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