Spamlisten: Freud und Leid für geblockte Nutzer

Spamfilter und Spamlisten gehören mittlerweile zur Grundausstattung, um einen effizienten Mailverkehr im Unternehmen zu gewährleisten. Firmen, die ihren Kundenkontakt per Newsletter aufrechterhalten, kommen dadurch jedoch immer öfter in Gefahr, dass sich diese mittlerweile notwendigen Filterinstrumente auch gegen sie selbst richten.

„Spam ist gerade für Unternehmen, die auf E-Mail-Marketing setzen, ein komplexes und kompliziertes Thema, denn bald jedes Land hat andere Bestimmungen und es gibt keinen allgemeingültigen Standard, nach welchem die unterschiedlichen Anti-Spam-Plattformen vorgehen“, meint Igor Schellander, Leiter Direct Marketing beim Internetserviceprovider Inode.

Landet man dennoch auf einer Blacklist, so kann es zu einem beschwerlichen Weg werden, hiervon wieder gelöscht zu werden. „Zuerst muss man seine Absichten offen legen um zu beweisen, dass man kein Spammer ist. Meistens wird man auch nicht herum kommen, den Handelsregistereintrag vorzulegen, um sich als seriöses Unternehmen zu qualifizieren“, erklärt Christoph Hardy, Sicherheitsexperte bei Sophos. „Diese Prozedur kann lange dauern“, bestätigt auch Schellander. Darunter leiden auch die Kunden, die auf die geblockten Informationen, beispielsweise ein Newsletter, warten. „Als ISP können wir unseren Kunden hier mit Rat und Tat zur Seite stehen, die Überzeugungsarbeit muss jedoch von den betroffenen Unternehmen selbst geleistet werden. Plattformen wie Spamcop und Spamhaus sind unabhängige Organisationen und gegenüber niemandem weisungsgebunden.“

Die Betreiber der Listen reagieren durchaus langsam bei der Bearbeitung von Beschwerden und lassen sich nur mühsam davon überzeugen, dass über einen Server keine beziehungsweise unabsichtlich „unerwünschte“ Mails verschickt wurden. „Wir arbeiten nach strengen Kriterien“, verteidigt sich Steven Linford, Sprecher von The Spamhaus Project. Dass man unabsichtlich auf die Liste gelangen kann, weist Linford zurück: „Wer nur E-Mails verschickt, deren Empfänger nach der „Closed Loop Opt In“-Methode verifiziert wurden, wird niemals auf unsere Liste kommen“. Close Loop Opt In bedeutet, dass der Empfänger ausdrücklich und nachvollziehbar seine Zustimmung zur Aufnahme auf eine Mailinglist gegeben hat.

ZDNet.de Redaktion

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