Betrügereien und andere illegale Aktivitäten im Internet machen nach Ansicht von Yahoo strengere und internationale Gesetze nötig. Der Internetriese fordert genauere Definitionen der Grenzen zwischen legal und illegal im Netz, kombiniert mit Selbstregulierung der Branche.
„Die Gesetzgebung hinkt der technologischen Entwicklung hinterher, da sie sich vielmehr damit beschäftigt, ob und warum etwas illegal ist anstatt klar zu definieren, was gegen ein Gesetz verstößt“, sagt Robin Pembrooke, Chef von Yahoo Europa. Ein zusätzliches Problem sei der Mangel an internationalen Regulativen, meint Pembrooke. „Eine globale Gesetzgebung ist nicht realistisch, aber wir brauchen eine gewisse Konsistenz“. Als Bespiel nennt der Yahoo-Manager die Definition von Kindesmissbrauch, die in den USA anders als in Großbritannien ist.
Yahoo ist sich auch dem Bedürfnis seiner User nach Privatsphäre im Internet bewusst. „Wir müssen einen Mittelweg zwischen Datenschutz und der wachsenden Forderung von Staaten und Institutionen nach Zugang zu Daten finden“, sagt Pembrooke. Im vergangen Jahr wurde Yahoo scharf kritisiert, da die Betreiber des Webportals Daten an die Chinesischen Behörden weitergegeben hatten, die zur Verhaftung von zwei Usern geführt haben.
Einer der beiden Yahoo-Nutzer, ein Journalist, wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. „Wir finden die Verhaftungen in China schrecklich. Wir sind aber davon überzeugt, dass es besser ist in China aktiv zu sein und mit den Behörden zu kooperieren, als keinen Zugang zum Markt zu haben“, rechtfertigt Pembrooke das Verhalten seines Unternehmens.
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