Sony hat den kommerziellen Vertrieb des ersten unternehmenseigenen E-Book-Lesegeräts auf dem US-amerikanischen Markt gestartet. Der im Januar dieses Jahres auf der CES 2006 präsentierte Sony Reader soll ab sofort über Sonys eigene Online-Stores sowie die Buchhandelskette Borders vertrieben werden. Das 250 Gramm leichte und etwa DIN A5 große Gerät wartet mit einer Auflösung von 800 mal 600 Pixeln auf. Die Verwendung von elektronischer Tinte des Herstellers Eink verspricht winkelunabhängiges Lesen und eine lange Akkudauer.
Mit dem aktuellen Produktstart will Sony der steigenden Beliebtheit digitaler E-Books Rechnung tragen, die vom Buchhandel zunehmend als komfortable Buchalternative vermarktet werden. Unternehmensangaben zufolge bietet das Gerät mit seinem integrierten 64-MByte-Speicher Platz für hunderte Bücher. Abgesehen von dem geringen Gewicht stelle gerade auch die frei einstellbare Textgröße der digitalen Vorlage einen entscheidenden Vorteil dar, so Sony. Leser mit Sehschwierigkeiten könnten damit auf den Erwerb schwer erhältlicher und oftmals teurer Sonderausgaben mit vergrößertem Textdruck verzichten.
Die angekündigten guten Akkulaufzeiten, die Sony mit der Anzeige von bis zu 7500 Seiten angibt, ergeben sich durch den Einsatz der bereits in diversen anderen Applikationen erprobten Eink-Technologie. Diese benötigt im Gegensatz zu herkömmlichen LCDs für die Anzeige von Seiten keine Energie. Strom wird nur beim Blättern beziehungsweise beim Neuaufbau von Seiten benötigt. Zu den unterstützten Formaten zählen neben dem E-Book-Format BBeB Book auch PDF, MP3 und JPEG. Elektronische Buchinhalte sollen zunächst über Sonys Online-Angebot erhältlich sein, entsprechende Gutscheine können aber auch über den Buchhandel erworben werden.
Während Sony in den USA erstmals in den elektronischen Buchmarkt drängt, muss Europa auf ein ähnliches Sony-Gerät wohl weiter warten. „Derzeit gibt es keine Pläne, den Sony Reader in irgendeinem europäischen Land einzuführen“, meinte Jean-Baptiste Duprieu von Sony Europe. Über etwaige Gründe für die Entscheidung wollte Duprieu nicht spekulieren.
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