CNET/ZDNet: Die Größe von Windows hat mit der Zeit deutlich zugenommen. Wie kann ein so komplexes System kontrolliert wachsen und regelmäßig ausgeliefert werden? Bei Vista hat sich dies als problematisch erwiesen.
Gates: Der Aufbau in mehreren Schichten spielt dabei eine große Rolle – auch für Windows wurden in dieser Hinsicht enorme Investitionen getätigt. Im letzten Jahr sind viele neue Versionen auf den Markt gekommen, beispielsweise von Windows Media Player, Media Center oder Tablet PC. Das größte Release war natürlich das Windows XP Service Pack 2. Und hier ist die Diskrepanz zwischen dem sichtbaren Umfang der Arbeiten und dem unsichtbaren Anteil, der hauptsächlich in der Verbesserung der Sicherheit besteht, besonders groß. In XP SP 2 sollte die Benutzeroberfläche möglichst gleich bleiben. Es gab ein paar Punkte im Browser, bei denen man gezwungen war über Add-Ons nachzudenken, was früher nicht der Fall war. Aber ansonsten konnten die Änderungen weitgehend unsichtbar gehalten werden. Bei Microsoft steht ja hervorragende Technologie für Kompatibilitätstests zur Verfügung, anhand derer sich feststellen lässt, was geändert werden muss, um die Kompatibilität zu erhalten.
CNET/ZDNet: Wann wird der Punkt erreicht sein, an dem keine neuen Features, etwa ein neues Dateisystem wie Win-Fs, in Windows mehr ergänzt werden können?
» Es gibt Endbenutzer auf der einen Seite und Entwickler auf der anderen – und für beide Zielgruppen gilt es, die Komplexität möglichst gering zu halten. « |
Gates: In jedem Windows-Release steckt viel architektonische Arbeit, und dies gilt besonders für dieses Release. Die Kernaussage ist dabei folgende: Es gibt Endbenutzer auf der einen Seite und Entwickler auf der anderen – und für beide Zielgruppen gilt es, die Komplexität möglichst gering zu halten. Will man einerseits die Entwicklungsarbeit erleichtern und führt dabei verschiedene Ebenen von Dateisystemen ein, so ist dies andererseits schlecht für den Benutzer, da dieser lernen muss, auf welcher Ebene ihm welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen beziehungsweise welche Grenzen gesetzt sind. Daher wurde für Vista ein Dateisystem mit erweiterten Suchmöglichkeiten eingeführt. Es entspricht nicht im vollen Umfang dem datenbankgesteuerten Dateisystem (Win-Fs), das ursprünglich geplant war, aber man erhält doch einen Großteil der Features.
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