CNET/ZDNet: Microsoft hat große Anstrengungen unternommen, um die Windows-Versionen für Privatpersonen und für Unternehmen mit Windows XP in einer Codebase zu kombinieren, und die meisten Benutzer finden es so um einiges stabiler. Nach der Entscheidung der letzten Woche, Vista zurückzustellen, sprachen sich manche für eine Rückkehr zu mehr Releases für Privatkunden und weniger für Unternehmen aus. Was erwarten die Benutzer von der nächsten Windows-Version? Unterscheiden sich die Erwartungen für Privatkunden und für Unternehmen?
Gates: Unternehmen bewegen sich oft in Zyklen, in denen sie beispielsweise vieles gleichzeitig aktualisieren: ihre eigenen Anwendungen, Office, Windows. Sie bringen die Dinge gerne gruppenweise auf den Weg, so dass Geschäftsprozesse, Benutzerschulung oder Support sich an einem ganzen Stapel von Software ausrichten. Manche Unternehmen sind sehr schnell in der Ausführung, andere wiederum langsam, manche halten sich bei der Durchführung von Änderungen an den Rhythmus von Microsoft, andere weichen davon ab. Also sind sie entweder topaktuell oder einige Jahre der Entwicklung hinterher – wobei Sicherheitsfragen zu einer möglichst schnellen Implementierung der neuesten Technologie drängen. Dies bedeutet für Microsoft, dass Tests der verschiedenen Komponenten in Benutzerumgebungen durchgeführt werden müssen, um ein Update einfacher zu machen. Microsoft hat in dieser Hinsicht schon viel unternommen und wird noch weitere Anstrengungen durchführen, damit Benutzer auf einfache Weise feststellen können, welche ihrer Software bereits getestet wurde und welche benutzerspezifisch ist und dann durch spezielle automatisierte Testtools ebenfalls umfassend getestet werden kann.
CNET/ZDNet: Macht es für Windows Sinn, regelmäßige Updates, wie dies bei Office der Fall ist, herauszubringen, unabhängig von den tatsächlichen Neuerungen? Sollte es alle 18 Monate eine neue Version von Windows geben?
Gates: Für Features wie Browseroberfläche oder Medienfähigkeit können sogar häufiger als alle 18 Monate Updates entwickelt werden, und interessierte Benutzer können diese Updates herunterladen, weil sie keinen Einfluss auf die Kompatibilität haben. Wogegen das Dateisystem oder der Scheduler, die geschützten Elemente oder die Gerätetreiber höchstens alle drei Jahre oder in vielen Fällen sogar noch seltener modifiziert werden.
» Positiv fällt auf, dass Privatkunden für Aktualisierungen tatsächlich das Auto Update verwenden – Microsoft ist hier sozusagen die zuständige IT-Abteilung. « |
Für Gerätetreiber gibt es zwar möglicherweise zusätzliche APIs, aber im Großen und Ganzen müssen immer noch die Treiber verwendet werden, die vor zehn Jahren geschrieben wurden. Hier liegt der Schlüssel im Layering, und Privatkunden aktualisieren Elemente wie den Browser möglicherweise häufiger als Unternehmen. Hier gibt es keine eindeutige Regel. Positiv fällt auf, dass Privatkunden für Aktualisierungen tatsächlich das Auto Update verwenden – Microsoft ist hier sozusagen die zuständige IT-Abteilung. Für Unternehmen ist der Prozess komplizierter, aber auch hier sind in den letzten vier Jahren einige Fortschritte bei der Installation, Nutzung und dem Verständnis von SMS (Systems Management Server) zu verzeichnen, das heißt in der Art und Weise, wie die Updates übernommen und an die einzelnen Systeme weitergegeben werden. Dies lässt sich jedoch natürlich nicht mit der einfachen Durchführung des Auto Update vergleichen.
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