Als problematisch kann sich auch erweisen, wenn ein FIFA-Mitarbeiter auf die Einbindung seines Privat-Notebooks besteht, weil nur darauf die von ihm benötigte Anwendung läuft. Solche Sonderwünsche müssen nicht nur erfüllt, sondern auch sicherheitstechnisch nachvollzogen werden. Bei der netztechnischen Generalprobe, dem Confed Cup, gab es immerhin 1500 ernsthafte Angriffe, die aber alle abgewehrt werden konnten. Zusätzliche Sicherheit verschaffen der geheim gehaltene Ort des Datenzentrums, sowie ein Backup-Rechenzentrum in Texas. Insofern ist Hobbies zuversichtlich, dass auch diesmal alles gut geht. Manchmal fürchtet er jedoch, seinen Ausweis zu verlieren. Schließlich gehört er zu den wenigen Personen, die überall Zugang haben.
Generell ist das Avaya vor allem für die Vernetzung innerhalb der Stadien sowie für die Anbindung der FIFA-Mitarbeiter zuständig. Für Datenübertragung zwischen den Stadien und zu den Sendeanstalten in aller Welt ist Co-Sponsor T-Systems zuständig, der das konvergente Netz gemeinsam mit Avaya konzipiert hat und es auch mit administriert.
Die Anforderungen an die Telekom-Tochter sind enorm. Sie rechnet mit einem Datenvolumen von rund 15 Terabyte. Das Spektrum reicht von einfachen Textinformationen, abhörsicherer Funkkommunikation für die Sicherheitskräfte, Leitungen für die Telefonate tausender Journalisten bis zu den Bandbreiten-intensiven Übertragungen für analoges und digitales Radio- und Fernsehen in aller Welt. Entsprechende Hochgeschwindigkeitsverbindungen mit Glasfaserleitungen, WDM- und ATM-Netzen sind ebenso aufgebaut worden wie Mobilfunk- und WLAN-Netze sowie Übertragung von digialen Rundfunksignalen TV- (HDTV). Dennoch scheint es auf Marketing-Ebene Eifersüchteleien zu geben. Sonst hätte es die Telekom nicht nötig, damit zu prahlen, dass 75 Prozent der Informations- und Telekom-Technologie von ihr stamme.
Die Techniker allerdings, so Hobbie, arbeiten gut zusammen. Die gemeinsame Planung ist ausgefeilt und bewährt. Schließlich ist es für Avaya bereits die dritte Fußball-Weltmeisterschaft im Rahmen des jetzt auslaufenden Sponsorenvertrags mit der FIFA. Dabei hat man einiges gelernt. So verstauben immer noch irgendwo Geräte aus den koreanischen Sportstätten, die eigentlich zur Wiederverwendung gedacht waren. Heute berücksichtigt Avaya die vorhandene Infrastruktur und verkauft den Stadien oder Vereinen so viel Equipment wie möglich. Auf diese Weise sowie durch die Unternehmens-Aufträge genierende WM-Werbung fließt ein Teil der rund 100-Millionen-Dollar-Investition wieder in die Kassen von Avaya zurück
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