Categories: Unternehmen

WM 2006 vernetzt: Zwei Jahre Arbeit für vier Wochen Spiele

Als problematisch kann sich auch erweisen, wenn ein FIFA-Mitarbeiter auf die Einbindung seines Privat-Notebooks besteht, weil nur darauf die von ihm benötigte Anwendung läuft. Solche Sonderwünsche müssen nicht nur erfüllt, sondern auch sicherheitstechnisch nachvollzogen werden. Bei der netztechnischen Generalprobe, dem Confed Cup, gab es immerhin 1500 ernsthafte Angriffe, die aber alle abgewehrt werden konnten. Zusätzliche Sicherheit verschaffen der geheim gehaltene Ort des Datenzentrums, sowie ein Backup-Rechenzentrum in Texas. Insofern ist Hobbies zuversichtlich, dass auch diesmal alles gut geht. Manchmal fürchtet er jedoch, seinen Ausweis zu verlieren. Schließlich gehört er zu den wenigen Personen, die überall Zugang haben.

Generell ist das Avaya vor allem für die Vernetzung innerhalb der Stadien sowie für die Anbindung der FIFA-Mitarbeiter zuständig. Für Datenübertragung zwischen den Stadien und zu den Sendeanstalten in aller Welt ist Co-Sponsor T-Systems zuständig, der das konvergente Netz gemeinsam mit Avaya konzipiert hat und es auch mit administriert.

Die Anforderungen an die Telekom-Tochter sind enorm. Sie rechnet mit einem Datenvolumen von rund 15 Terabyte. Das Spektrum reicht von einfachen Textinformationen, abhörsicherer Funkkommunikation für die Sicherheitskräfte, Leitungen für die Telefonate tausender Journalisten bis zu den Bandbreiten-intensiven Übertragungen für analoges und digitales Radio- und Fernsehen in aller Welt. Entsprechende Hochgeschwindigkeitsverbindungen mit Glasfaserleitungen, WDM- und ATM-Netzen sind ebenso aufgebaut worden wie Mobilfunk- und WLAN-Netze sowie Übertragung von digialen Rundfunksignalen TV- (HDTV). Dennoch scheint es auf Marketing-Ebene Eifersüchteleien zu geben. Sonst hätte es die Telekom nicht nötig, damit zu prahlen, dass 75 Prozent der Informations- und Telekom-Technologie von ihr stamme.

Die Techniker allerdings, so Hobbie, arbeiten gut zusammen. Die gemeinsame Planung ist ausgefeilt und bewährt. Schließlich ist es für Avaya bereits die dritte Fußball-Weltmeisterschaft im Rahmen des jetzt auslaufenden Sponsorenvertrags mit der FIFA. Dabei hat man einiges gelernt. So verstauben immer noch irgendwo Geräte aus den koreanischen Sportstätten, die eigentlich zur Wiederverwendung gedacht waren. Heute berücksichtigt Avaya die vorhandene Infrastruktur und verkauft den Stadien oder Vereinen so viel Equipment wie möglich. Auf diese Weise sowie durch die Unternehmens-Aufträge genierende WM-Werbung fließt ein Teil der rund 100-Millionen-Dollar-Investition wieder in die Kassen von Avaya zurück

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Apple schließt Zero-Day-Lücken in iOS, iPadOS und macOS

Zwei von Google-Mitarbeitern entdeckte Schwachstellen werden bereits aktiv gegen Mac-Systeme mit Intel-Prozessoren eingesetzt. Sie erlauben…

2 Tagen ago

Gefährliche Anzeigen für Passwortmanager Bitwarden verbreiten Malware

Die Hintermänner haben es unter anderem auf Daten von Facebook-Geschäftskonten abgesehen. Opfer werden über angebliche…

3 Tagen ago

Public Cloud: Gartner erwartet 2025 weltweite Ausgaben von 723 Milliarden Dollar

Bis 2027 werden 90 Prozent der Unternehmen eine Hybrid-Cloud-Strategie umsetzen.

3 Tagen ago

iPhone 15 ist bestverkauftes Smartphone im dritten Quartal

Apple belegt in der Statistik von Counterpoint die ersten drei Plätze. Samsungs Galaxy S24 schafft…

3 Tagen ago

So günstig & effizient war Content Produktion noch nie: Neues Content System erobert deutschen Markt

Kontinuierliche Content Produktion und Markenaufbau sind essentieller Pfeiler von langfristigen Unternehmenserfolg. Das ist mittlerweile auch…

3 Tagen ago

Lenovo übertrifft die Erwartungen und hebt Prognose an

KI-Funktionen beschleunigen die Erholung des PC-Markts. Der Nettogewinn legt um 44 Prozent zu, der Umsatz…

4 Tagen ago