Fahrscheinkontrolle! Das Handy bitte. So könnte es bald auch in den Bussen des Rhein-Main-Verkehrsverbunds heißen. Denn noch im April will der RMV den Ticketverkauf per Mobiltelefon starten und die Fahrscheine aufs Mobiltelefon schicken. Der Clou: Die Kommunikation zwischen dem Handy und dem Ticketsystem erfolgt über Near Field Communication (NFC).
Das System des RMV in Kooperation mit Nokia und Vodafone ist nur eines von vielen Mobile-Ticketing-Angeboten in Deutschland. Still und heimlich, etablieren sich immer mehr Anwendungen, die das Handy zum Ticketkauf verwenden und hauchen dem in Deutschland schon totgeglaubten Thema „Bezahlen mit dem Handy“ Leben ein. Den Mobile-Ticketing-Systemen, mit denen sich Fahrscheine im öffentlichen Nahverkehr oder bei den Fernbahnen, Parkgebühren und Eintrittskarten für Veranstaltungen oder Museen bezahlen lassen, prognostizieren zumindest die Marktforscher langfristig eine gute Zukunft.
Einen Umsatz von rund 15 Milliarden Dollar mit M-Ticketing erwarten die Analysten von Juniper Research bis 2010 allein in Europa. Jetzt müssen die Betreiber nur noch die Handybesitzer überzeugen. Und da scheint langer Atem notwendig zu sein. Während die Schweizer Bundesbahnen wenige Wochen nach Einführung ihres Fahrkartenverkaufs auf dem Handy erst zehn Billetts pro Tag auf diesem Weg absetzen können, haben die mittlerweile 4200 bei den Bonner Stadtwerken registrierten Nutzer in zwei Jahren rund 170.000 Fahrscheine für die Busse und Straßenbahnen per Handy gelöst. Bei den Kölner Verkehrsbetrieben waren es innerhalb elf Monaten sogar mehr als 200.000 Tickets.
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