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McAfee zeigt sich von Windows Onecare unbeeindruckt

Der President von McAfee, Kevin Weiss, zeigte sich in einem Gespräch mit ZDNet Australia von Microsofts Einstieg in das Security-Geschäft unbeeindruckt. Das Denken von Microsoft in Bezug auf Sicherheit sei grundsätzlich fehlerhaft, so Weiss.

In diesem Bereich tätig zu sein, verlange Hingabe und Spezialisierung. „Sicherheit ist schwierig – wir machen das seit 15 Jahren. Wir haben mehr als zehn Patente auf Sicherheitstechnologien“, erklärte Weiss. Das sei nichts, was man nur in Teilzeit erledigen könne, so der McAfee-Manager in Anspielung auf die zahlreichen Geschäftsfelder von Microsoft.

Anhand eines Beispiels wollte er die mangelnde Kompetenz der Redmonder illustrieren. So müsse man Office-Dokumente herunterladen, wenn man von unterwegs auf seinen E-Mail-Account zugreift, um sie zu lesen. Dies sei ein Zeichen dafür, dass Microsoft nicht ständig an Sicherheit denkt.

Peter Watson, Chief Security Advisor von Microsoft Australia, sagte gegenüber ZDNet, sein Unternehmen überlasse es den Kunden, welchem Anbieter sie vertrauen. Zwar wolle man mit den neuen Applikationen Nutzer gewinnen, sehe Unternehmen wie McAfee, Symantec und Sophos aber trotzdem als Partner.

Weiss kritisierte, dass sich Microsoft mit Onecare eher den Problemen von gestern widme. So seien darin keine Lösungen gegen Spyware, Phishing und Spam enthalten. Zudem fehle es an Integration. Watson hat diese Aussagen zurückgewiesen. Die Security-Produkte von Microsoft seien eng verflochten, ermöglichten aber auch die Nutzung anderer Applikationen für bestimmte Aufgaben. Er verwies zudem darauf, dass Sicherheit bei Microsoft schon auf Betriebssystemebene beginne.

Der McAfee-President räumte trotz der harschen Kritik an Microsoft ein, dass es ein Fehler wäre, den Konzern zu unterschätzen. Durch ein Bundling mit Windows könnte das Unternehmen schnell Marktanteile gewinnen. Weiss geht aber davon aus, dass dann die Wettbewerbshüter einschreiten würden.

Microsoft will im Juni Windows Onecare auf den US-Markt bringen. Das Produkt bündelt Tools gegen Viren sowie eine Firewall, ein Backup-Programm und Software zur Systempflege unter einer einheitlichen Oberfläche. Ein Abo soll jährlich 49 Dollar kosten und auf bis zu drei Rechnern installiert werden können. Damit ist die Software deutlich billiger als vergleichbare Produkte anderer Hersteller.

ZDNet.de Redaktion

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