Bill Gates: So stelle ich Microsoft gegen Google auf

ZDNet: Über welche Probleme sollte Ray Ozzie als einer Ihrer CTOs nachdenken?

Gates: Er ist ein phänomenaler Mensch, weil er wie ein Entwickler denkt und gleichzeitig wie ein Endbenutzer. Er setzt sich hin und entwirft regelrechte Storyboards: Wenn ich mir dieses Szenario vorstelle, wie komme ich mit möglichst wenigen Bildschirmseiten dahin?

Alles, was er bislang während seiner Karriere geleistet hat, war hervorragend. Mehr als jeder andere denkt er über die Fragen nach: Was ist eine „Live“-Anwendung? Wie unterscheidet sie sich von einer klassischen Anwendung und welche Services sollte Microsoft daher bereitstellen? Er hat eine Gruppe aus Top-Leuten von Microsoft zusammengestellt und er verfolgt engagiert diese Idee, eine Plattform zu entwickeln. Aber weil er Ray ist, hat er gleichzeitig auch immer den Endbenutzer im Hinterkopf.

Wir wollten Ray buchstäblich schon seit Jahrzehnten anheuern. Aber der Zeitpunkt seines Einstiegs bei uns und das Wissen, dass er sich hervorragend mit all diesen neuen Anwendungen auskennt, sind phänomenal für uns. Es ist extrem wichtig, jemanden zu haben, der sich die ganze Zeit auf nichts anderes konzentriert als auf diese Weiterentwicklung.

ZDNet: Was halten Sie aus einer geschäftlichen Perspektive für die größere Geschäftsgelegenheit? Das Verkaufen der Server und Tools oder das Werbegeschäft?

Gates: Nun, ich denke, das Werbegeschäft. Niemand weiß wirklich, wo da die Grenzen sind. Man wird damit experimentieren, Anzeigen einzublenden, während man irgendetwas am Computer macht, weil die Leute ausprobieren werden, ob man damit Geld machen kann. Ich denke, was sich schließlich durchsetzen wird, wenn es ums Einkaufen geht, wenn man einen Ausflug oder eine Veranstaltung organisieren will oder ein Geschenk sucht, werden Tools sein, die einem dabei helfen, aber weit über eine übliche Suchfunktion hinausgehen.

ZDNet: Es gibt eine Dauerdiskussion darüber, was besser ist: der Web Services Protocol Stack namens WS Start oder der einfachere Ansatz mit XML auf HTTP. Glauben Sie nicht, dass Sie Web-Services technisch zu kompliziert gemacht haben?

Gates: Ich fühle mich super, dass wir die harte Arbeit geleistet und Web-Services zu einem Industriestandard für umfangreiche Interoperabilität gemacht haben. Die Vorlaufzeiten dafür, herauszufinden, welche Standardisierungsorganisation dafür in Frage kommt, die Tests mit IBM-Produkten – da mussten wir all unsere Energie reinstecken. Nun können wir zurückgehen und sagen: „OK, nun kümmern wir uns darum, dass die Tools für all diese Anwendungsbereiche auch wirklich solide sind.“

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ZDNet.de Redaktion

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