Liegt BI nicht mehr im Trend?

ZDNet: Warum sind Sie von der Gartner Group zu Hyperion gewechselt, vom Analysten zum Anbieter?

Buytendijk: Druck zu gehen, gab es nicht. Schließlich zählte ich bei Gartner zu den zehn Top-Analysten. Das Schöne bei Gartner war das breite Themenspektrum. Aber nach sechs Jahren wollte ich mehr in die Tiefe gehen. Außerdem hat es mich gereizt, am Steuer zu sitzen. Hyperion passt zu mir, weil sich das Unternehmen intensiv dem Thema Performance Management widmet. Ich wiederum habe um 2001 entdeckt, dass dieses Thema mit Business Intelligence zusammenwächst.

ZDNet: Wie kamen Sie auf die Idee?

Buytendijk: Bis 2001 waren das getrennte Märkte. Zu meinen Aufgaben gehörte es daher drei Jahre lang, den Unterschied zwischen BI und Performance Management zu erklären. Weil mir das nicht so recht gelang, bin ich auf den Gedanken gekommen, dass es diesen Unterschied vielleicht gar nicht gibt. Aber kaum ausgesprochen, sind diese beiden bis dahin getrennten Bereiche zusammengewachsen. Da Hyperion hier besonders aktiv ist, fällt es mir leicht, mich mit dem Unternehmen zu identifizieren.

ZDNet: Was verbindet die Bereiche?

Buytendijk: Der Perfomance-Mangement-Markt lebt schon sehr lange von Budget-Lösungen, Paketen für Finanzkonsolidierung und ab Mitte der 90er Jahre auch von Balanced Scorecards. Es fehlte jedoch die Fähigkeit, die Informationen in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen.

Business Intelligence war ebenfalls segmentiert, nämlich in Bereiche wie Datenanalyse, Reporting, Abfrage-Tools (Managed Query) etc. Bei Letzterem waren Cognos und Business Objects stark. Chrystal und Information Builders konzentrierten sich auf Reporting, Essbase, heute Hyperion, verkaufte vor allem Werkzeuge für die Datenanalyse.

Nun hat es in den vergangenen Jahren eine starke BI-Konsolidierung gegeben. Dabei wurde sichtbar, dass die verbleibenden Player alle Möglichkeiten für Finanzkonsolidierung, Budgetierung etc. besaßen oder im Rahmen der Konsolidierung einschlägige Anwendungen erworben hatten.

ZDNet: Der BI-Markt ist in den vergangen Krisenjahren gut gewachsen, aber seit einigen Jahren aus den Schlagzeilen verschwunden. Auch die einschlägigen Schlagworte wie Performance Management, Echtzeitunternehmen oder Integration in Business-Anwendungen sind schon etwas angestaubt. Ist BI nicht mehr im Trend?

Buytendijk: BI ist kein Technologie-, sondern ein CIO-Thema. Dort besitzt das Thema höchste Priorität und hat laut Gartner Group sogar Security überholt.

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ZDNet.de Redaktion

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