Software für Intel-Macs: So konvertieren die Profis

Auch Applikationen, die mit Filemaker erzeugt wurden, laufen im Allgemeinen unverändert, weil Filemaker selbst unter Rosetta läuft. Ray Cologon, Chefentwickler bei Nightwing Enterprises und 2005 Gewinner des Filemaker Excellence Award for Leadership and Technical Excellence in Filemaker Pro sagt: „Bis jetzt deuten unsere Tests darauf hin, dass unsere Applikationen ohne Modifikationen unter Rosetta laufen. Sie werden in dieser Umgebung zwar nicht optimal laufen, werden aber voll funktionsfähig sein.“

„Unsere Informationen in diesem Stadium deuten darauf hin, dass es zwar keine speziellen Techniken gibt, die in der neuen Hardware-Umgebung nicht unterstützt werden, doch werden nicht optimale oder ineffiziente Programmierpraktiken unter stärkeren Performance-Einbußen leiden, wenn sie im Rosetta-Emulationsmodus laufen“, fügt er hinzu, bemerkt jedoch, dass die Performance „für moderate Ansprüche bei Stand-alone-Applikationen ausreicht“. Cologon weist darauf hin, dass Filemaker Server nicht unter Rosetta läuft, sodass serverbasierte Applikationen auf den neuen Macs nicht funktionieren.

„Wir glauben, dass die Marktforderung nach einer Universal-Binary-Version von Filemaker stärker wird, wenn weitere Konfigurationen von Intel-Macs erhältlich sind, speziell Workstations für Power-User. Wir gehen davon aus, dass Filemaker bis dahin mit der Veröffentlichung einer Universal-Binary-Client-Applikation reagiert haben wird.“

Sophos hat Apples Project Builder (den Vorgänger von Xcode) verwendet, um seine Antivirenlösung für Mac OS X zu entwickeln, daher „waren keine großen Änderungen am Code nötig“, wie Chef-Software-Entwickler Ronnie Sutherland sagte.

„Auch wenn einige unserer Komponenten auf niedriger Ebene mit dem Betriebssystem interagieren, haben wir bereits Mac OS X 10.4 unterstützt, daher mussten sie nur wenig modifiziert werden, um auf Intel zu funktionieren. Wir mussten sicherstellen, dass Daten in Umgebungen, in denen unsere Programme auf Intel-Macs und auf Power-PC-Macs miteinander kommunizieren, Endian-sicher sind.“ Sutherland spricht hier davon, dass x86- und Power-PC-CPUs Multibyte-Werte in entgegengesetzter Reihenfolge speichern.

Probleme gab es, als das Team versuchte, die Project-Builder-Projekte nach Xcode zu konvertieren. Es dauerte dann zwei Monate, um sie neu zu entwickeln. Für die Änderungen am Code selbst wurde nur die Hälfte der Zeit gebraucht, doch wurde mehrere Mann-Monate lang getestet, um das korrekte Funktionieren auch in gemischten Netzwerken sicherzustellen – die Cross-Platform-Produktsuite von Sophos kann von einer einzigen Konsole aus verwaltet werden.

„Wir hatten Glück, dass wir frühzeitig drei Developer Kits von Apple bekamen – die bestanden aus drei Intel-Rechnern, die wichtig dafür waren, dass wir die Entwicklungsarbeit abschließen und alle Tests rechtzeitig für das vorgezogene Freigabedatum der Intel-Macs durchführen konnten“, sagte Sutherland.

Page: 1 2 3 4

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

3 Tagen ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

3 Tagen ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

3 Tagen ago

Internet-Tempo in Deutschland: Viel Luft nach oben

Höchste Zeit für eine schnelle Kupfer-Glas-Migration. Bis 2030 soll in Deutschland Glasfaser flächendeckend ausgerollt sein.

3 Tagen ago

Erste Entwickler-Preview von Android 16 verfügbar

Schon im April 2025 soll Android 16 den Status Plattformstabilität erreichen. Entwicklern gibt Google danach…

3 Tagen ago

Kaspersky warnt vor Cyberangriff auf PyPI-Lieferkette

Die Hintermänner setzen KI-Chatbot-Tools als Köder ein. Opfer fangen sich den Infostealer JarkaStealer ein.

4 Tagen ago