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Würmer auf dem Rückzug, Trojaner auf dem Vormarsch

So hartnäckig wie Netsky-P ist keiner. Bereits vor zwei Jahren wurde der Wurm entdeckt und ebenso lange gibt es entsprechende Erkennungsdateien. Doch Computernutzer scheinen die Gefahren, die von ihm und seinen Kollegen ausgehen, selbst nach 24 Monaten noch nicht ernst zu nehmen. Auch der zweithäufigste Computerwurm Zafi-B verbreitet sich seit fast zwei Jahren ungebremst. In der Gesamtbetrachtung des Aufkommens der Computerschadprogramme ist aber festzustellen, dass der proportionale Anteil von Viren und Würmern, die per E-Mail verbreitet wurden, sinkt. Dagegen steigt der Anteil der Trojaner kontinuierlich an: Denn 86 Prozent der Schädlinge, die Sophos im April gemeldet wurden, gehören zu dieser Gattung.

Trojaner sind dabei eine besonders tückische Form der Schadprogramme, da die Folgen meist viel zu spät entdeckt werden. Trojaner werden zunehmend von Hackern mit kriminellen Absichten genutzt. Ihr Ziel: Anwender sollen sich einen bestimmten Programmcode auf den PC laden, damit sie deren Rechner ausspionieren können, vertrauliche Daten und Informationen einsehen und sich den Zugriff auf den PC verschaffen können. Im schlimmsten Falle hat der User PIN-Nummern, Kontoverbindungen oder Finanzdaten auf seinem PC gespeichert, die der Hacker nutzen kann, um den Anwender finanziell zu schädigen. Doch davor kann sich jeder Besitzer eines PCs, jedes Unternehmen, effektiv schützen.

In den Sophos Viren-Top-Ten rangieren im April folgende Viren, Würmer und Trojaner:

1. Netsky-P 18,5%
2. Zafi-B 16,9%
3. Nyxem-D 8,5%
4. MyDoom-AJ 3,9%
5. Netsky-D 3,9%
6. Mytob-FO 3,6%
7. Mytob-C 2,8%
8. Mytob-Z 2,6%
9. Dolebot-A 2,2%
10. Mytob-AS 1,3%
Sonstige 35,8%

Christoph Hardy, Security Consultant bei Sophos: „Auch wenn E-Mail-Würmer die Spitzenplätze in der Rangliste der Schadprogramme belegen, sind doch Trojaner mit weitem Abstand die größte Gefahr für die IT-Sicherheit. Kriminelle Hacker verbessern und verfeinern die Codes und Mechanismen der Trojaner kontinuierlich, um ihre Ziele zu erreichen. Es wird immer schwerer, sie zu erkennen. Deshalb besteht die große Gefahr, dass Anwender immer häufiger den Fehler machen, nicht angeforderte Dateianlagen in ihrer E-Mail zu öffnen oder irgendwelche Weblinks anzuklicken.“

ZDNet.de Redaktion

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