Eine Gruppe von Software-Entwicklern hat ein Plugin geschrieben, das Dokumente im Open-Document-Format mit Microsoft Office kompatibel macht. Letzte Woche stellte Gary Edwards, einer der Ingenieure des Open-Source-Projektes Openoffice.org und Gründer der Open Document Foundation, das kleine Programm auf der Website Groklaw vor.
Das Plugin erlaubt es dem Nutzer von Microsoft Office, die Open-Document-Daten (ODF-Dateien) so zu manipulieren, als wären sie originäre Office-Dateien. Entsprechend können Dokumente, die im Open-Document-Format (ODF-Datei) abgespeichert werden, mit MS Office gelesen und bearbeitet werden. Das ODF-Plugin installiert sich als natürlicher und transparenter Teil der ‚öffnen‘, ’speichern,‘ und ’speichern unter‘-Sequenzen, so Edwards.
Open Document ist das Format, mit dem die Open Office Open-Source Desktop Productivity Suite arbeitet und das auch in anderen Programmen wir z.B. KOffice, StarOffice von Sun Microsystems oder bei IBMs Workplace eingesetzt wird. An dem neuen Programm wurde seit einem Jahr programiert, die Tests wurden letzte Woche abgeschlossen.
Wenn die Software, die bis jetzt noch nicht veröffentlicht ist, wie beschrieben arbeitet, wird sie den Wettbewerb zwischen Microsoft und den Unterstützern von Open Document weiter anheizen, insbesondere seit dieser Standard bei der öffentlichen Verwaltung mehr und mehr Beachtung findet.
Dennoch will Microsoft in Office 2007, das noch in 2006 erscheinen soll, Open Document nicht aktiv unterstützen, da die Nachfrage hierfür nicht große genug sei und Open Document weniger Funktionen anbiete als Office, so Microsoft. In dem Maße, in dem Anwender Dokumente in einem Format abspeichern können, das zu Open Document kompatibel ist, werden mehr und mehr Menschen zu Open-Document-basierten Anwendungen wechseln, vermuten Analysten. Andere Marktbeobachter meinen jedoch, dass die Tatsache, dass das Open-Document-Plugin aus MS Office heraus verwendet werde kann, die Nutzer dazu bringen wird, nicht auf ein Konkurrenzprodukt zu MS Office auszuweichen.
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