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Designerstück: Nokia 7380

Mit der Einführung des Nokia 7280 im letzten Jahr gelang Nokia ein großer Wurf in der Welt der Fashion-Handys. Mit seinem innovativen Design – in der Form eines Lippenstifts und ohne Tastatur – zog das 7280 sogar die Aufmerksamkeit des Jet-Set und der Glitzerwelt auf sich. Das 7380, das zu Nokias L’Amour Collection gehört, ist nun das Nachfolgemodell.

Genauso wie das 7280 sieht das 7380 mit seiner ähnlichen Form überhaupt nicht wie ein Mobiltelefon aus. Mit seiner verspiegelten Oberfläche und den durch folkloristisches Handwerk inspirierten Designermotiven wirkt es, als sei es in erster Linie ein Mode-Accessoire und erst in zweiter Linie ein Mobiltelefon. An die Bedienung des Telefons mit dem kreisförmigen NaviTM Wheel muss man sich erst einmal gewöhnen und manchem wird sie bestimmt nicht gefallen. Wenn man aber den Dreh erst mal raus hat, ist die Bedienung nicht allzu kompliziert. Aber das Gerät ist nicht nur etwas zum Vorzeigen: In dem kleinen Gehäuse wurden zahlreiche beeindruckende Funktionen, wie beispielsweise Internetzugang und eine 2-Megapixel-Kamera, untergebracht. All das hat jedoch seinen Preis; ohne Vertrag kostet das Nokia 7380 stolze 589 Euro.

Design

Auf den ersten Blick könnte man das Nokia 7380 für einen extravaganten Taschenspiegel halten. Es besitzt weder eine Antenne noch eine Tastatur, und es sieht überhaupt nicht wie ein Handy aus. Es glänzt mit seiner Spiegel-Oberfläche, kupferbraunen und elfenbeinweißen Akzenten sowie dem orangefarbenen „L’amour“-Designer-Tag an der rechten Seite. Auf der Rückseite unterhalb von Kameralinse und Blitz, die ebenfalls in die Metalloberfläche eingelassen sind, befindet sich eine Abdeckung in Lederoptik. Das SIM-Karten-Fach auf der linken Seite lässt sich wie ein Riegel öffnen. Die SIM-Karte kann ganz einfach entnommen werden, da sie herausspringt, wenn man sie nach unten drückt. Im Vergleich zum SIM-Karten-Fach des Nokia 7280, für das man ein spezielles Werkzeug brauchte, ist dies eine erhebliche Verbesserung. Am Boden befinden sich Mikrofon, Lade- und Headset-Anschlüsse sowie die Armbandhalterung. Das Gerät in der Größe eines Schokoriegels misst 114 mal 30 mal 20 Millimeter und wiegt leichte 80 Gramm. Aufgrund seiner Form verschwindet das Gerät in jeder Tasche und liegt angenehm in der Hand. Überraschenderweise ist es auch beim Telefonieren sehr komfortabel.

Das Nokia 7380 glänzt mit einem extravagantem Äußeren.

Auf der Vorderseite wird die bereits erwähnte Spiegel-Oberfläche durch ein Blumenmotiv ergänzt, das in der Ecke in der Nähe des Lautsprechers eingeätzt ist. Wenn das Gerät aktiviert ist, verschwindet ein Teil der Metalloberfläche und gibt den Blick auf ein winziges 1,25-Zoll-Display frei, das wahrscheinlich ein Zugeständnis an Form und Größe des Geräts ist. Auch wenn es groß genug ist, um Anrufe zu tätigen und Kurzmitteilungen zu verfassen, ist es für andere Funktionen nur bedingt nutzbar.

Beispielsweise ist das Display beim Versenden von SMS-Mitteilungen etwas klein und auch das Browsen im Internet ist nicht sehr komfortabel. Die Auflösung von 104 mal 208 Pixel und die Farbpalette mit 65.536 Farben sind nicht eben beeindruckend, aber durchaus akzeptabel. Ein Nachteil des Geräts liegt darin, dass man das Display aufgrund der Spiegeloberfläche bei direkter Sonneneinstrahlung nur sehr schwer erkennen kann. Zudem kann man weder Kontrast noch Helligkeit oder die Dauer der Hintergrundbeleuchtung verändern. Die Schriftgröße lässt sich nur beim Verfassen von Kurznachrichten einstellen, sonst nicht. Anwender mit einer Sehschwäche könnten mit diesem Gerät daher ihre Schwierigkeiten haben.

Etwas weiter unten auf der Vorderseite befinden sich die stilisierten Navigationstasten. In konzentrischen Kreisen angeordnet, beinhalten sie vier Anzeigeleuchten und im Zentrum einen OK-Button, der orange leuchtet, wenn er aktiviert wird. Der äußere Kreis beherbergt zwei Soft-Keys auf der einen sowie die „Anrufen“- und „Beenden“- beziehungsweise Power-Taste auf der anderen Seite. Die meisten werden es nicht allzu schwer finden, die jeweiligen Flächen auf dem Kreis zu treffen. Wer aber etwas größere Finger hat, könnte Schwierigkeiten bekommen. Außerdem sind die Tasten nicht beschriftet.

Den inneren Kreis, NaviTM Wheel genannt, benutzt man, um durch die Menü-Optionen zu scrollen, Nummern zu wählen und Textnachrichten zu verschicken. Das klingt zwar lästig, ist aber gar nicht so kompliziert. Bei der Eingabe von Texten schlägt das Gerät den nächsten Buchstaben eines Wortes vor und man wählt die Buchstaben durch scrollen aus. Wählen ist schon etwas schwieriger, denn da es keine Tastatur gibt, muss man öfter vor- und zurückscrollen. Andererseits ist das Telefon aber auch für die Verwendung von vorher auf dem Gerät beziehungsweise der SIM-Karte gespeicherten Kontaktlisten konzipiert, sodass man entweder per Sprachanwahl oder durch Navigation im Adressbuch wählen kann.

Leider besitzt das Gerät weder einen zugewiesenen Lautstärkeregler noch eine Kamera-Taste. Außerdem verwendet Nokia beim 7380 einen internen Akku, der nicht vom Verbraucher selbst ausgewechselt werden kann; stattdessen muss das Gerät an einen autorisierten Service-Partner geschickt werden und es ist nicht ganz klar, ob – falls dies nötig werden sollte – es die Zeit oder das Geld wert ist.

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ZDNet.de Redaktion

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