Medienzentrum München: Fernsehtechnik für die WM


Das IBC befindet sich in drei Hallen der Messe München. Unter den hohen Hallendächern wurden Gebäude aus Fichtenholz eingerichtet – dieses Material lässt sich im Anschluss gut wiederverwerten und erlaubt mit schalldämmender Polsterung beziehungsweise Zwischenschichten hohe Dichtigkeit, um die Arbeitsplätze etwa der oftmals lauten südamerikanischen Reporter besser abzuschotten und umgekehrt zu verhindern, dass Arbeitsgeräusche aus dem Technikraum bis zum Mikrofon dringen.

Die Zimmerleute hatten mit den Holzaufbauten im Dezember 2005 begonnen. Nachträgliche Umbuchungen machen aber auch im April noch Änderungen der Aufteilung und Vergrößerungen des einen oder anderen Studios nötig.

Die Räume werden den Fernsehgesellschaften leer, ohne Technik oder irgendwelche Aufbauten übergeben. Die Verkabelung ist natürlich schon vorhanden und steht in jedem Raum über einen Verteilerkasten zur Nutzung zur Verfügung. Auch Schienen für Scheinwerfer an der Decke lässt HBS installieren.

Besonders sehenswert sind die Sechs-Quadratmeter-Kabuffs, die manchem Bildregisseur oder Radioreporter ausreichen müssen. Der Standort München bringt diesen Journalisten den Vorteil, dass sie an einem Tag mehrere Spiele kommentieren können – und ein einziger Bildregisseur kann sich beispielsweise der drei an einem Tag wie dem 15. Juni stattfindenden Vorrundenspiele annehmen.

Die Verkabelung im IBC erfolgt nur zu einem kleinen Teil unter dem Fußboden. Die grünen AV-Kabel, von denen HBS nach eigener Schätzung 400 Kilometer verlegt, werden über hölzerne Brücken von Block zu Block geführt. Dies wirkt sehr aufgeräumt, aber im Fall von Störungen sind die Kabel auch gut erreichbar. Die Kabel sind es eine bunte Mischung aus Koaxialkabeln für SD-Video, HD-Video, Intercom und CATV, Multiple-Core-Audiokabeln für Audiosignale und Kommentare, Glasfaserkabeln für die Uebertragung von SD- und HD-Video an jene Broadcaster im IBC, die vom MCR zu weit entfernt sind, als dass Koaxialkabel eine zuverlässige Uebertragung garantieren würden, sowie weiteren Glasfaserkabeln, um Data Circuits für HBS und Fernsehpartner zu ermöglichen.

Von der WM 2002 hat HBS über 1000 Stunden Material produziert, das von über 200 Fernsehanstalten in 213 Ländern ausgestrahlt wurde. Dieses Jahr kommen noch weiter reichende Hintergrundberichte sowie mehr Vor- und Nachberichterstattung hinzu – es sind also neue Rekorde absehbar. Die Stadt München erwartet 15.000 Journalisten.

Drei Messehallen und ein Satellitenpark ergeben zusammen ein Medienzentrum für 15.000 Journalisten. (Bild: HBS)

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ZDNet.de Redaktion

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