Mit Open-Source-Datenbanken bares Geld sparen

Die Gesamtbilanz des IAO fällt aber fast durchwegs positiv aus: MySQL sei den kommerziellen Produkten auch in punkto Supportfunktionen mittlerweile absolut gleichwertig. Mittlerweile sind auch weitere Player mit OSS-Datenbanklösungen auf dem Sprung in den Markt. PostgreSQL ging aus einem Projekt der Universität Berkeley hervor und ist unter der BSD-Lizenz freigegeben. Das Unternehmen bietet zahlreiche Funktionalitäten, mit Ausnahme der Replikation. Es mangelt noch an professionellem Support, ansonsten gilt die Lösung aber als zuverlässig und sicher.

Die aus ABABAS D hervorgegangene SAP DB läuft unter GPL-Lizenz. Die nach einer Kooperation mit MySQL in MaxDB umbenannte Datenbank ist für den Unternehmenseinsatz in komplexen SAP-Umgebungen konzipiert. Das Administrationstool ist derzeit aber nur für die Windows Umgebung verfügbar. Support leisten sowohl SAP als auch MySQL AB.

Fazit: Nicht nur für die Experten des Fraunhofer IAO gehören Open-Source-basierte Datenbanklösungen in punkto Reifegrad zu den am höchsten bewerteten Bereichen. Allerdings hängt der praktische Einsatz der Datenbanksysteme vom jeweiligen Einsatzszenario ab. Für einfache Adressverwaltungen seien die großen Datenbanksysteme mittlerweile zu komplex, so das Fraunhofer IAO. Hier sei der Anwender mit einer „Desktopdatenbank“ ausreichend bedient. Selbst in diesem Bereich reift Konkurrenz heran: Das fortgeschrittene OSS-Projekt „Rekall“ könnte der Standardsoftware Microsoft Access künftig Konkurrenz machen.

Im Bereich der Webanwendungen sieht das Fraunhofer IAO den Marktführer MySQL durch zahlreiche verfügbare Zusatzkomponenten weiterhin in einer Alleinstellung. Der Vorsprung kommerzieller Anbieter bleibe allenfalls auf dem Gebiet großer verteilter Umgebungen bestehen. Mit „Mission Critical“ Funktionalitäten, die über einen reinen Datenbankserver hinausgehen, können diese bei ihren angestammten Kundensegmenten weiterhin auf konstanten Zuspruch hoffen. Aber der Markt wandelt sich durch die zunehmende Verschmelzung zwischen proprietären und offenen Datenbanklösungen weiterhin rasant.

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ZDNet.de Redaktion

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