Categories: Workspace

Forscher machen Brennstoffzellen billiger

Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden haben neue Brennstoffzellen entwickelt, die den extremen thermischen, mechanischen und chemischen Belastungen standhalten. Mit Partner aus der Industrie ist es den Wissenschaftlern gelungen, eine Technik zu entwickeln, die Brennstoffzellen preisgünstig und langlebiger machen soll. Das Herzstück der neuen Hochtemperaturbrennstoffzellen, die sowohl Diesel, Erdgas oder Benzin, Biogas oder Wasserstoff in Wärme und Strom verwandeln, besteht aus Keramik.

„Keramische Hochtemperaturbrennstoffzellen werden schon bald ein Massenmarkt sein“, so Alexander Michaelis, Leiter des IKTS. „Sie eignen sich als mobile Stromgeneratoren für Campingfahrzeuge, Boote, LKWs oder PKWs, aber auch für stationäre Anwendungen zur Strom- Wärme- und Kältegewinnung oder zur Verstromung von Biogas in der Landwirtschaft.“ Mit der Entwicklung kostengünstiger und langlebiger Stacks, dem Herzstück der Hochtemperaturbrennstoffzellen, haben Forscher vom IKTS jetzt die Voraussetzung für eine kommerzielle Nutzung geschaffen.

Stacks sind Stapel aus dünnen keramischen Platten, an deren Oberfläche die Brennstoffe durch einen elektrochemischen Prozess direkt in elektrische Leistung umgewandelt werden. Verglichen mit Polymeren, die in Niedertemperaturbrennstoffzellen eingesetzt werden, haben diese keramischen Zellen den großen Vorteil, dass sie nicht nur reinen Wasserstoff, sondern auch Methan, Benzin, Diesel, Erd- oder Biogas verstromen können. Dieser Prozess ist technisch relativ einfach und daher kostengünstig. In Kombination mit Strom, Wärme- beziehungsweise Kältekopplung lassen sich Wirkungsgrade von mehr als 90 Prozent erreichen – mehr als mit jeder anderen Technologie.

Vor große Probleme stellte die Forscher allerdings das, was die Stacks im Inneren der Brennstoffzelle aushalten mussten: Die Betriebstemperatur kann bis zu tausend Grad betragen. Auf der Brenngasseite der keramischen Zellen herrschen extrem reduzierende und auf der Luftseite extrem oxidierende Bedingungen. Die Forscher am IKTS haben gemeinsam mit einigen Industriepartnern Verbundstoffe aus Metall, Keramik und Glas konzipiert, die sich für den Bau solcher kostengünstiger und robuster Stacks hervorragend eignen. In ersten Versuchen konnte eine Lebensdauer von mehr als 5000 Stunden erreicht werden. Schon bald sollen diese neuen Brennstoffzellen in Serie hergestellt werden.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

15 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago