Bei einem internationalen Ranking des Instituts für Computerwissenschaften am Middlebury College ist das österreichische Forschungszentrum für Virtual Reality und Visualisierung (VRVis) als Sieger hervorgegangen. Die Aufgabenstellung umfasste das Erstellen von 3D-Modellen aus digitalen Bildern, eine Technik, die beispielsweise für die 3D-Virtualisierung von Städten und Landschaften eingesetzt wird. Im sogenannten Stereo-Matching-Verfahren werden zwei eingescannte Bilder analog zum menschlichen Sehen vom Computer übereinander gelegt. Über einen entsprechenden Algorithmus ist die Computer-Software schließlich in der Lage, ein digitales 3D-Modell zu erstellen.
VRVis und andere Unternehmen in diesem Bereich wollen sich mit diesem zweikanaligen „Stereo-Sehen“ des Computers aber nicht zufrieden geben. „Ein Computer ist aufgrund seiner Rechenleistung nicht auf zwei Augen beschränkt, sondern kann multiple Aufnahmen zur Erstellung eines 3D-Modells matchen“, erklärt der VRVis-Innovation-Manager Georg Rothwangl. Um eine dreidimensionale digitale Entsprechung von realen Objekten zu erhalten, muss die Software die deckungsgleichen Punkte in den verschiedenen Aufnahmen herausfiltern. Von diesen Anhaltspunkten ausgehend, kann dann das virtuelle Modell berechnet werden.
Bisher galt die Erstellung von Stadt- oder Landschaftsmodellen als äußerst zeitaufwendig und teuer, da sowohl Bodenaufnahmen als auch Luftbilder und genaue Höhenmodelle gemacht werden mussten. Bei neuen Lösungen, wie jener von VRVis, sind allerdings lediglich Luftaufnahmen für die 3D-Berechnung nötig. Das macht die Erstellung von derartigen Modellen auch für kleinere Städte erschwinglich. Bei den Luftaufnahmen setzt VRVis auf eine Kooperation mit der kürzlich von Microsoft übernommenen Vexcel Corporation. Diese haben eine Luftbildkamera entwickelt, die neben einer extrem hohen Auflösung auch Infrarot-Daten verarbeitet, welche zur Klassifizierung von Terraintypen (Vegetation, Wasser, Gebäude) herangezogen werden können.
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