Plugin für Google Maps zeigt Flutkatastrophe durch Klimawandel

Der britische Software-Programmierer Alex Tingle hat eine Erweiterung für Google Maps erstellt , mit der sich das Ansteigen des Meeresspiegels simulieren lässt. Das Plug-in bietet die Option, den Meeresspiegel der Weltmeere um bis zu 14 Meter anzuheben. Wird ein bestimmter Wert ausgewählt, werden die entsprechenden Kartenteile geflutet, was das Programm mit einer blauen Farbmaske über den betroffenen Gebieten anzeigt. Für die notwendigen Höheninformationen griff Tingle auf öffentlich zugängliche Daten einer NASA-Shuttle-Mission zurück, die im Jahr 2000 die entsprechenden Informationen aus dem All vermessen hat.

„Ich habe gelesen, dass die Meere um rund sieben Meter ansteigen würden, wenn die Grönlandgletscher vollständig abschmelzen sollten“, wird Tingle zitiert. Er habe wissen wollen, wie das aussehen würde. Aufgrund nicht vorhandener Simulationsmöglichkeiten habe er sich folglich einfach selbst hingesetzt und die relevanten Daten verknüpft, so Tingle. Die tatsächlichen Auswirkungen einer prophezeiten Klimaerwärmung auf die Weltmeere sind in Forscherkreisen immer noch umstritten.

Während pessimistische Schätzungen ein Ansteigen des Meeresspiegels um bis zu sieben Meter tatsächlich für möglich halten, sagen einige Modellberechnungen einen weitaus geringeren Anstieg von rund 40 Zentimetern bis 2100 vorher. Bereits ein derartiger Anstieg könnte für viele Inselstaaten, die aus flachen Korallenatollen bestehen, aber auch für manche Küstenregionen zu erheblichen Überschwemmungsproblemen führen.

Die Google-Erweiterung hält sich mit Zentimeter-Angaben freilich nicht auf und simuliert katastrophale Anstiegsszenarien im Ausmaß von mehreren Metern. Aufgrund der relativen Ungenauigkeit der Vermessung, die für 30 mal 30 Meter große Quadrate jeweils eine mittlere Höhe errechnete, die um bis zu sechs Höhenmeter von der Realität abweichen kann, ist die Darstellung naturgemäß mit Vorsicht zu genießen. Visuelle Anhaltspunkte über die Gebiete, die von einem Anstieg des Meeresspiegels zuallererst betroffen wären, liefert das Programm aber allemal.

ZDNet.de Redaktion

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