Dell wird Ende des Jahres den Opteron-Chip von Advanced Micro Devices (AMD) bei Multiprozessor-Servern einsetzen. Damit ist Schluss mit der langjährigen Exklusiv-Politik, nur CPUs von Intel einzubauen.
Auch wenn dies nur Vier-Wege-Server und damit einen kleinen Teil der Server betrifft, wertet AMD dies als einen Sieg über den Rivalen. Der Grund für den Umschwung: AMD konnte in letzter Zeit bei den Server-Benchmarks Intels Xeon-Prozessor übertrumpfen. Als AMD den Opteron 2003 vorstellte, konnte der Prozessorhersteller erstmals bessere Benchmarks erzielen als Intels Xeon. 2005 griffen Server-Verkäufer wie Hewlett-Packard, Sun Microsystems und IBM auf die Zwei-Kern-Version der Opteron-Prozessoren zurück, Dell konnte wegen seiner Bindung an Intel nur Ein-Kern-Xeon-Prozessoren einbauen.
Die Konsequenzen blieben nicht aus und manifestierten sich im Börsenkurs von Dell: Der PC-Hersteller enttäuschte im ersten Quartal an der Börse erneut. Die Einkünfte lagen zwar bei 14,2 Milliarden Dollar, und damit um sechs Prozent höher als letztes Jahr, aber der Nettogewinn fiel um 18 Prozent.
Die Entscheidung soll jedoch nicht in Verbindung stehen mit AMDs Kartellrechtsklage gegen Intel. Darin beschuldigt AMD den Konkurrenten, seinen Kunden spezielle Preise anzubieten, wenn sie AMD als Lieferant ignorierten. Intel hat dies geleugnet und AMD erwartet nicht, dass Intel Dell gegenüber Strafzahlungen wegen Vertragsbruch vorbringt.
Interessant ist, dass Dell bei den Vier-Wege-Servern ansetzt, die nur zehn Prozent des Intel-AMD Servermarktes ausmachen. Insgesamt machen die Server 30 Prozent der Gesamteinkünfte aus und sind in der Regel recht profitabel. Im gesamten Intel-AMD-Server-Markt hält AMD 26 Prozent Marktanteil im ersten Quartal, im vierten Quartal 2005 lag der Anteil noch bei 16,4 Prozent, wenn man der Statistik von Mercury Research glauben darf.
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