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ERP-Hersteller rüsten sich fürs Service-Zeitalter

Zur zweiten Anbietergruppe gehören ERP-Unternehmen wie SSA, IFS, Intentia oder SoftM. Deren Kerngeschäft sind Geschäftsanwendungen. In Punkto Infrastruktur bieten sie einen Teil der Komponenten, etwa ein Portal, Modellierungswerkzeuge und technische Adapter, selbst mit an. Applikation Server, Integrations-Middleware oder Enterprise Service Bus kommen indes zum Teil von großen Technologielieferanten wie IBM, Bea, Sun oder Fujitsu Siemens Computers (FSC) und runden dadurch das eigene Portfolio ab. SoftM hat beispielsweise mit der Schweizer Bison Group eine Entwicklungskooperation geschlossen, um sich auf den Weg in Richtung SOA zu begehen.

SSA bietet die „SSA Open Architecture“, das Gegenstück zu SAPs „Netweaver“ oder Oracles „Fusion“. Diese umfasst eine Kombination aus hauseigenen Werkzeugen, Know-how und Lösungen von Partnern sowie die Möglichkeit, Open-Source-Produkte wie „Tomcat“ oder „JBoss“ einzubinden. Für die Ebene der Benutzerinteraktion und Prozessunterstützung liefert das Softwarehaus beispielsweise ein Portal-Produkt. Um die Strategiefindung und Entscheidungsprozesse bei Unternehmen zu vereinfachen, werden „Decision Services“ beigesteuert. Und für die Modellierung, Entwicklung und die Integration von Anwendungen, bietet der Hersteller so genannte „Business Process Services“. Allgemeine Anwendungsdienste wie ein übergreifendes Daten-Management oder System-Management-Werkzeuge runden den Open-Architecture-Baukasten ab.

„Da wir uns bei der Open-Architecture strikt an den Java-Standard halten, bieten wir unseren Kunden eine offene Plattform. Sowohl unsere bestehenden ERP-Anwendungskomponenten als auch neu entwickelte Programme sind somit auf den verschiedenen Java-kompatiblen Middleware-Produkten unserer Partner sofort lauffähig“, erklärt Stille. Der Kunde habe die Wahl, denn man schreibe ihm keine Infrastruktur vor. Viele Unternehmen hätten bereits Middleware-Lösungen von einem der führenden Hersteller im Haus und Erfahrungen damit gesammelt. „Sie sind froh, wenn sie dieses Know-how weiter nutzen können und keine neue Baustelle aufmachen.“ Für die Infrastrukturprodukte seiner Technologielieferanten übernimmt der ERP-Anbieter auch den Service und Support, ergänzt Stille. „Der Kunde hat so nur einen Ansprechpartner.“

Ein Anwender hat nun die Möglichkeit, vorhandene Bausteine seines ERP-Lieferanten zu nutzen und er kann sie durch selbst entwickelte Programme oder zugekaufte Services ergänzen. Um diese Kompatibilität zwischen alter und neuer Programmwelt zu gewährleisten, hat SSA die Schnittstellen innerhalb des ERP-Systems mit Hilfe von Java und Web-Services SOA-fähig gemacht. Neuere oder zugekaufte Produkte werden seit geraumer Zeit service-orientiert mit Hilfe der SOA-Technologie-Standards entwickelt. Sie sind damit auch zu Microsofts .NET-Technologie kompatibel. Um dies zu erreichen, wurden die ehemaligen Interfaces und Programmaufrufe (Business Object Interfaces) durch neue Technologie ersetzt. Die neuen ERP-Objekte (Business Data Entities) trennen nunmehr nach dem SOA-Paradigma die Logik für die Benutzer-Interaktion und die Business- und Daten-Logik strikt voneinander.

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ZDNet.de Redaktion

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