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ERP-Hersteller rüsten sich fürs Service-Zeitalter

Die Entwicklung einer Software, die einen Geschäftsprozess unterstützt, gestaltet sich gemäß SOA nun wie folgt: Die Fachabteilung beschreibt gemeinsam mit der IT einen Prozess und modelliert diesen in einem Werkzeug, beispielsweise dem Dynamic Enterprise Modeller (DEM) von SSA, dem „Aris Toolset“ von IDS Scheer oder auch mit den Werkzeugen der der Partner wie IBM, Bea oder FSC (I-BPM). Um die gewünschte Zielfunktionalität zu erreichen, können nun Teile der bestehenden ERP-Module und auch Fremdprodukte herangezogen und integriert werden. Für die Entwicklung eigener Programme steht das Entwicklungswerkzeug „Eclipse“ zur Verfügung, für das SSA und auch SAP ein Plug-in vorsehen. Die fertig choreografierten Prozesse lassen sich dann auf den Infrastrukturkomponenten der Technologiepartner ausführen. „Für ERP-Häuser wie SSA macht es keinen Sinn, eine eigene Middleware mit anzubieten. Sie sind gut beraten auf Partner á la IBM oder Bea zu setzen“, erklärt PAC-Analyst Glas. Die ERP-Produkte seien für den Einsatz auf IBM Websphere hin optimiert, so dass der Best-of-Breed-Ansatz problemlos funktioniert.

Dass die technische Umsetzung einer SOA weitgehend unproblematisch verläuft, bestätigen die Analysten von Berlecon Research in ihrer Studie. „Die wesentlichen Herausforderungen liegen vielmehr auf der organisatorischen Ebene“, gibt Quantz zu Protokoll. Die meisten der befragten Unternehmen hätten diese Herausforderungen bewältigt, indem sie ein spezielles SOA-Team etabliert haben. Dieses Team entwickelt Vorgaben, unterstützt Einzelprojekte mit Know-how und überwacht die Einhaltung der Vorgaben. „Wichtig ist, dass das Team über entsprechende Rückendeckung der Geschäftsleitung verfügt, um eventuelle Widerstände aus den involvierten Abteilungen überwinden zu können“, Quantz.

Einigkeit herrscht unter Analysten und Herstellern mittlerweile darüber, dass der Vorteil der Wiederverwendung bei den Diskussionen über den Nutzen von SOA zurzeit nicht so weit nach vorne gestellt werden sollte: „Alle von uns befragten Anwender sehen den Hauptnutzen von SOA in der höheren Flexibilität, Wiederverwendung spielte nur in einigen Projekten eine Rolle“, spiegelt Berlecon-Mann Quantz die Erfahrungen der Befragten wider. Dass in der Praxis Wiederverwendung nicht so relevant ist, kann unter anderem daran liegen, dass Unternehmen noch am Beginn ihrer SOA-Umsetzung stehen und Wiederverwendung erst in den nachfolgenden Jahren als Nutzen sichtbar wird. Es ist halt wie beim Fernsehen: erst müssen ein paar Filme im Kasten sein und dann kann man aus den vollen Archiven schöpfen.

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ZDNet.de Redaktion

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