Winhec: Microsoft will JPEG Konkurrenz machen

Microsoft hat auf seiner Hausmesse Winhec in Seattle mit Windows Media Photo ein neues Bildformat vorgestellt, das dem etablierten JPEG-Standard Konkurrenz machen soll. Entsprechende Dateien belegten bei gleicher Darstellungsqualität nur die Hälfte des Speicherplatzes.

Bill Crow, Product Manager für Windows Media Photo, sagte, dass die Technik in Windows Vista unterstützt werde und auch für Windows XP bereitgestellt werden soll. In seiner Präsentation zeigte Crow ein Bild mit einer 24:1-Kompression, das sichtbar mehr Details enthielt als das JPEG- oder JPEG2000-Pendant. Trotzdem war aber auch die Darstellung im Microsoft-Format aufgrund der hohen Kompression etwas deformiert.

Digitalkameras verwenen üblicherweise eine 6:1-Kompression. „Wir können das mit der Hälfte des Speicherplatzes von JPEG machen“, so Crow. Kleinere Bilder würden nicht nur Speicherplatz sparen, sondern könnten auch schneller gedruckt und in kürzerer Zeit übertragen werden.

Die Kompression könne auch nur auf Teile eines Bilds angewandt werden. Außerdem sei es möglich, ein Bild zu drehen, ohne es erst zu de- und dann wieder zu encodieren.

Das neue Dateiformat wurde von Besuchern der Winhec mit verhaltener Begeisterung aufgenommen. Ralf Müller, der Applikationen beim Handyhersteller Sony Ericsson plant, sagte, er wolle sich Windows Media Photo genauso ansehen wie er das bei Windows Media Audio und Video getan habe. In Anbetracht der Entwicklungszyklen sei eine Unterstützung vor 2008 aber unwahrscheinlich.

Teilzeit-Profifotograf Steven Wells sieht Potential in dem neuen Format, Microsoft müsse aber Player wie Adobe und Apple an Bord bekommen, um Profis zu überzeugen. Bislang haben die Redmonder noch keine Details zur Lizenzierung bekannt gegeben. Wells sagte, dass der Erfolg davon wesentlich beeinflusst werde.

Produktmanager Crow sagte, Windows Media Photo sei vom selben Team entwickelt worden, das sich auch für Windows Media Audio und Video verantwortlich zeichne. Das neue Format sei sehr flexibel und enthalte neue Ansätze bei der Kompression sowie bei der Umwandlung von Farbräumen. Microsoft habe jetzt die erste Version einer Software fertiggestellt, die es ermöglicht, Geräte mit Unterstützung für Windows Media Photo auszurüsten. Sie soll in Kürze bereitgestellt werden. Details zur Lizenzierung würden derzeit erarbeitet.

ZDNet.de Redaktion

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