Hilferuf: Immer mehr Bugs im Linux-Kernel

In seinem Vortrag erläuterte Morton den Entwicklungsprozess für den 2.6-Kernel. Er bat darum, Code für den Kernel direkt an ihn zu schicken und nicht an Linus Torvalds, der den Entwicklungskernel verwaltet. Morton verwaltet dagegen den „mm“-Zweig des Codes, in dem alle Patches getestet werden bevor sie zum Entwicklungskernel hinzugefügt werden. „Anwender können ihren Code in den Kernel einbringen, indem sie ihn an mich senden. Ich füge den Code in meinen mm-Baum ein und sende ihn an Linus“, so Morton.

„Es kommt eher selten vor, dass ein Anwender einen Patch an Linus schickt und dieser tatsächlich übernommen wird. Linus geht mit den Patches nämlich ziemlich wahllos um. Normalerweise leitet er die entsprechenden Mails einfach an mich weiter, weil er weiß, dass ich mich darum kümmere“, fügte Morton hinzu.

„Der mm-Baum liefert die Vorlage, wie der Baum von Linus ungefähr drei Monate später aussehen wird. Da schleichen sich eine Menge blöder Fehler ein. Ich wünschte, die Leute würden mir ausschließlich kompilierfähigen Code schicken, was ca. 75 Prozent auch tun“, so Morton. „Ohne den mm-Baum würden alle diese Probleme erst entdeckt werden, wenn sie in den Hauptbaum eingehen und somit die laufende Entwicklung aller Beteiligten beeinträchtigen.“

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ZDNet.de Redaktion

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