ZDNet: Kann man also sagen, der Erfolg von Netapp erklärt sich aus dem erfolgreichen Schmieden von Allianzen?
Reitner: Wir kommen aus der NAS/NFS-Welt und haben es immer mit einer wesentlich größeren EMC zu tun. Unser Vorteil war es, dass EMC sich in neue Märkte einkaufen musste, um wachsen zu können. Das hat sich als klarer Vorteil für uns erwiesen, denn die ehemaligen Partner von EMC haben sich durch diese Wachstumsstrategie zu Gegnern gewandelt. Die Allianzen mit uns haben sich daher fast natürlich ergeben. Neben den bereits genannten Firmen möchte ich in dem Zusammenhang beispielsweise noch Ixos oder Open Text nennen.
ZDNet: Wachstum weil der Konkurrent wächst – interessante Strategie. Aber droht der stetig wachsenden Netapp nicht demnächst das selbe Schicksal wie EMC: Partner werden zu Rivalen?
Reitner: Nein. Unser Vorteil ist, dass wir die Marktdurchdringung bei weitem noch nicht ausgeschöpft haben. Wir haben natürlich eine große Marktmacht im NAS/NFS-Bereich, unser Fokus liegt heute aber auf dem SAN-Business. Gerade haben wir die FAS6000-Serie mit bis zu 500 TByte Kapazität vorgestellt. Sie ist hinsichtlich Performance und Skalierbarkeit das bislang leistungsfähigste unserer Systeme. Damit wollen wir unsere Position im Enterprise-Bereich weiter ausbauen.
ZDNet: Ich hab in den vergangenen Wochen aber auch den Aufruf vernommen, dass Netapp verstärkt den Mittelstand adressieren soll. Eigentlich eh Ihre ureigenste Domäne – was ist Ihnen denn wichtiger?
Reitner: Wenn Sie in den Rechenzentren mitspielen wollen – also im Herzstück eines Unternehmens -, brauchen Sie Highend-Angebote. Für die Durchdringung der Masse aber sind Midrange-Systeme nötig. Mir ist es sehr wichtig, dass wir eine durchgehende Landschaft abdecken können. Dann sieht der Kunde, dass er mit uns wachsen kann.
ZDNet: Also im Moment ist das Highend wichtiger, weil Sie im Midrange-Bereich schon gut aufgestellt sind.
Reitner: Sicherlich. Im Midrange machen Sie sich einen Namen, aber das Enterprise-Unternehmen ist klar in unserem Fokus.
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