In Monte Carlo hat Dell drei neue PowerEdge-Server und neue Management-Software vorgestellt. Das Unternehmen unterstreicht damit seinen Anspruch, den großen Konkurrenten IBM und HP mit preiswerteren Angeboten zu Leibe zu rücken. Doch je größer Dell und seine Angebotspalette wird, desto häufiger stellt sich die Frage, ob sich das bislang erfolgreiche Geschäftsmodell aufrechterhalten lässt.
Dell vermarktet die Power-Edge-Modelle 1950, 2900 und 295 als neue Server-Generation. Sie beruhen auf den aktuellen Dual-Core-Xeon-Prozessoren der 5100-Serien von Intel, die sich durch geringe Hitzeabgabe und einem stark reduzierten Stromverbrauch auszeichnen. Bis zu 40 Prozent sollen sich mit den neuen Servern sparen lassen, die sich daher besonders für den Einsatz in Racks empfehlen.
Hinzu kommen Leistungssteigerungen um 165 Prozent gegenüber den Vorgängersystemen. Der PCI-Express-Bus bietet darüber alle gängigen Anschlüsse wie Ethernet, RAID, Infiniband und Fiber-Channel. Bei den Festplatten können die Anwender zwischen Serial-Attached-SCSI (SAS) und den preisgünstigeren Serial-Attached-ATA (SATA)-Festplatten auswählen. Die drei Server verfügen über ein ähnliches Komponentenlayout und sind standardmäßig mit der Management-Software OpenManage in der Version 5.0 ausgestattet. Außerdem unterstützen sie die Management-Lösungen von Microsoft, Altiris und Novell. Trotzdem ist die Reaktion verhalten. Die Gartner-Group sieht kaum Vorteile gegenüber der Konkurrenz, die ähnliche Angebote in Petto hätte.
Trotzdem gibt sich Eric Velfre, Dells Marketingchef für Europa siegessicher: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir auch in Europa nach Stückzahlen die Nummer eins sind.“ Zu diesem Zweck setze sein Unternehmen nach wie vor auf aggressive Preisgestaltung. In der Regel unterbiete man HP in der Regel um etwa 15 Prozent. Auch hat Dell im ersten Quartal dieses Jahres die Server-Preise gesenkt und verkauft nun laut Velfre fast so viele Rack-Server wie HP. Diese Politik geht allerdings auf Kosten des Umsatzes, denn Dell macht laut Gartner Group mit der annähernd gleichen Anzahl von verkauften Servern nur etwas mehr Hälfte des Umsatzes von HP. Dabei verkaufe HP laut Velfre bei Intel/AMD-Servern meist preisgünstigere Ein-Prozessor-Maschinen, während Dell das Geschäft mit Multiprozessor-Systemen mache – hier also eigentlich besser als HP verdienen müsste. Im Dual-Core-Bereich setzt das Unternehmen dabei weiter auf den den langjährigen Partner Intel, Ende des Jahres kommt dafür AMD mit einer Vier-Prozessor-Maschine zum Zuge.
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