Sun Microsystems wird den Quellcode von Java offen legen. Das versprach Rich Green, der neue Executive Vice President of Software auf der jährlich von Sun veranstalteten Entwicklerkonferenz Java One. Doch das eigentliche Problem besteht nach wie vor: Keiner im Hause Sun weiß, wie man das am besten anstellen soll. Schließlich soll von der Herausgabe des Quellcodes nicht nur die IT-Branche als ganzes sondern auch Sun im speziellen profitieren.
Open-Source-Befürworter drängten Sun seit Jahren, den Code der Programmiersprache offen zu legen, jedoch hat das Unternehmen davon bioslang Abstand genommen. Bedenken bezüglich Kompatibilität und Verlust der Kontrolle wurden stets als Gründe angeführt. Doch nun soll ja alles anders werden.
„Die Frage ist jetzt nicht mehr ob, die Frage lautet nun vielmehr, wie“ Sun den Quellcode von Java offen legen wird, erklärte Green auf der Java One. Die Bedenken von einst sind nicht verschwunden, gab Green an. „Es befinden sich hier zwei Kräfte im Wettstreit“, erklärte er. Die eine sei das an Sun gerichtete Begehren, Java offen zu legen, die andere seien die Bedenken bezüglich der Kompatibilität. „Hier müssen wir noch eine Lösung finden.“
Green machte keine Angaben über einen Zeitplan oder die Art, wie Sun hier vorgehen will. Als Jonathan Schwartz, der CEO von Sun, Greens Aussage auf dem Podium wiederholte, applaudierte das Publikum. „Die Frage lautet nicht, ob wir den Quellcode von Java offen legen werden, die Frage lautet wie“, so Schwartz. Bei einem Interview im Anschluss an die Eröffnungsansprache der Java One-Konferenz teilten Schwartz und Green weitere Details mit. „Die gesamte Entwicklergemeinschaft wird eingebunden“, sagte Green. „Für mich ist es, als ob ich nicht einen Chef hätte, sondern Tausende. Die Entscheidung muss von allen getragen werden.“ Da die Aufgabe nicht einfach zu bewältigen sei, könne man keine Angaben bezüglich eines Termins machen, teilte Green mit.
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