ZDNet: In Deutschland interessiert sich der Mittelstand besonders für Open-Source-Anwendungen, weil sie ja zunächst „nichts kosten“. Trotzdem müssen diese natürlich gewartet und gemanagt werden. Kann man trotzdem davon sprechen, dass Open-Source-Software (OSS) billiger ist als „geschlossene“ Programme?
Sparkes: Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Gerade haben wir nach zwei Jahren Produktionszeit einb Webportal für die EU fertig gestellt. Wir haben dabei ausschließlich auf OSS gesetzt. Die EU selbst geht davon aus, dass dies um 40 Prozent billiger entwickelt werden konnte als mit Closed-Source-Alternativen.
Es sind ja nicht alleine die Lizenzkosten, die man sich spart. Mit OSS wird die Verbindung zwischen den Applikationen und den darunter liegenden Strukturen aufgebrochen. Unternehmen gewinnen dadurch Flexibilität und Wahlfreiheit, Plattformen können so zu weit geringeren Kosten betrieben werden. Unternehmen haben damit die Wahl, sowohl beio der Hardware als auch Software und Support. Das macht die ganze Sache sehr viel kostengünstiger.
ZDNet: Linux ersetzt in der Regel Unix-Systeme und sie unterstützen das ganz aktiv. Werden Unisys und Sun jemals Freunde werden?
Sparkes: Unisys ist Freund einer jeden Organisation, die bedingungslos (!!!) die Open-Source-Bewegung und das wofür sie steht unterstützt – in Worten und Taten.
ZDNet: Warten Sie bereits auf das versprochene Open-Source-Java? Wird Ihnen das in Ihrer Arbeit helfen?
Sparkes: Ich kann nur noch mal betonen, dass das Freigeben von Code ganz wesentlich für OSS ist. Offene und von der Community akzeptierte Standards helfen nicht nur der Bewegung sondern jedem Unternehmen, dass ein Mehr an Freiheit anstrebt.
ZDNet: Sie haben OSS als einen der Haupt-Antreiber für SOA erklärt. Können Sie das näher erläutern? Ich kann da keine direkte Verbindung erkennen.
Sparkes: Natürlich können Sie eine SOA sowohl mit Closed- als auch Open-Source-Produkten umsetzen. Aber da laufen so viele Projekte auf Seiten der OSS, etwa im Bereich Middleware, Portale, Web-Services, Tools, Libraries und so weiter, das der Start mit OSS einfacher sein dürfte. Auch die Langzeiteffekte eines OSS-Einsatzes wie Flexibilität, Innovation, Wahlfreiheit und geringere Kosten dürften die der Closed-Source-Ansätze deutlich überragen.
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