Test & Video: Nokia E70 mit WLAN und SIP-Client im Test

Telefonieren kann man mit den neuen Business-Smartphones mit Symbian-Betriebssystem aus der E-Serie vom finnischen Hersteller Nokia zwar auch, die Features des getesteten Top-Modells E70 entsprechen jedoch eher denen eines mobilen PCs: WLAN, Exchange-Client, SIP-Client, Internet-Browser, Tastatur. Derzeit verfügt kein anderes Handy über so viele Kommunikationstalente.

Wegen der aufklappbaren Tastatur ist das E70 besonders für Nutzer interessant, die unterwegs häufig E-Mails schreiben müssen und dabei nicht auf den gewohnten Form-Faktor und die Usability eines herkömmlichen Handys verzichten wollen. Neben der Möglichkeit, POP3/IMAP-Mail-Accounts abzurufen, ist ein Exchange-Client integriert. Ebenso werden Business-Kunden das integrierte WLAN mit 54 MBit/s und den SIP-Client zu schätzen wissen. Eine Zwei-Megapixel-Kamera hat Nokia im E70 ebenfalls integriert. Der 75 MByte große Speicher kann über Mini-SD-Karten erweitert werden. Im Lieferumfang ist eine 64-MByte-SD-Card enthalten.

Design und Display

Das E70 ist ein Smartphone in einem hochwertig verarbeiteten Barrengehäuse. Das für Mobiltelefone relativ hochauflösende Display von 352 mal 416 Pixeln bietet trotz der mit 5,5 cm Durchmesser nur durchschnittlichen Größe (3,5 cm mal 4,2 cm) eine sehr scharfe Darstellung. Maximal können acht Zeilen Text dargestellt werden. Besonders bei Bildern und Grafiken machen sich die 16,7 Millionen Farben des Displays positiv bemerkbar. Wenn die Tastatur aufgeklappt wird, wechselt die Anzeige vom Hoch- ins Quer-Format. Dieser Vorgang dauert aber etwa zwei bis drei Sekunden. Muss nicht das ganze Menü angezeigt werden, geht der Wechsel – etwa bei der Anzeige von Bildern – mit einer Sekunde wesentlich schneller vonstatten.

Trotz des mit 1150 mAh relativ großen Akkus (BL-6C) und der aufklappbaren Tastatur ist das Telefon noch handlich. Mit einer Dicke von 2,2 cm wird dennoch so manche Sakko-Tasche ausgebeult werden. Mit einer Höhe 11,7 cm und einer Breite von 5,2 cm bewegt sich das E70 wieder im branchenüblichen Rahmen. Mit 127 Gramm ist das E70 kein Leichtgewicht unter den Mobiltelefonen. Im Vergleich zu anderen Smartphones kann es sich angesichts des Funktionsumfangs (Tastatur, WLAN, Zwei-Megapixel-Kamera) aber durchaus sehen lassen.

Verbindungsmöglichkeiten: GSM, UMTS, WLAN, SIP

In Sachen Funkverbindung ist das E70 nahezu komplett ausgestattet. Bei GSM fehlt lediglich die Frequenz 850. Dafür kann das E70 in allen UMTS-Netzen in Europa, Afrika, Nord- und Südamerika sowie im asiatisch-pazifischem Raum funken.

UMTS/GSM-Handys mit WLAN und integriertem SIP-Client sind derzeit nur von Nokia erhältlich. Das E70 unterstützt dabei die WLAN-Standards 802.11g, 802.11e und 802.11i. Damit erfüllt das Nokia alle Anforderungen an eine sichere, schnelle und qualitativ hochertigen WLAN-Verbindung. Besonders nützlich ist die WLAN-Funktionalität in Verbindung mit den integrierten Exchange- und SIP-Clients. Der erstere ermöglicht es, im Büro problemlos seine E-Mails, Termine und Kontakte abzugleichen, ohne dass dafür das mitgelieferte Datenkabel und die Nokia PC Suite – eine Software zur Datensynchronistation – genutzt werden müsste. Kabellos ist eine Datensychronisation auch über Bluetooth möglich. Funkstille herrscht hingegen bei der Verbindungsaufnahme mit älteren Access Points nach 802.11b mit 11 MBit/s – diesen Standard unterstützt das E70 nicht.

Mit dem SIP-Client können VoIP-Gespräche geführt werden. Das spart bei der großen Zahl öffentlicher Hotspots in den Business-Zentren jede Menge Kosten. Aus des USA nach Europa kosten die Gespräche ins deutsche Festnetz mindestens 69 Cents. Telefoniert man per SIP-Provider wie Sipgate.de übers Internet´, ist für die gleiche Leistung nur 1,5 Cent fällig.

So viel zur Theorie. Zwar beherrscht das E70 all diese Funktionen, allerdings hat Nokia einige Bugs übersehen und eine alles andere als intuitive Bedienoberfläche eingebaut.

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ZDNet.de Redaktion

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