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Chinesen würden für umweltfreundliche PCs am meisten zahlen

Die Greenpeace-Kampagne für sauberere Technologie wird durch die RoHS-Direktive der EU zweifelsfrei Auftrieb erfahren. Die am 1. Juli in Kraft tretende Verordnung schränkt die Verwendung bestimmter gefährlicher Substanzen in elektrischen und elektronischen Geräten ein. Die Direktive untersagt den Verkauf neuer elektrischer und elektronischer Geräte, die mehr als die vereinbarten Anteile an Blei, Cadmium, Quecksilber, hexavalentem Chrom, polybromierten Biphenylen (PBB) und Flammschutzmittel aus polybromierten Diphenylethern (PBDE) enthalten.

Greenpeace konnte einen kleinen Sieg erringen, als der weltgrößte PC-Hersteller Dell bekannt gab, dass er plane, die Verwendung zweier Hauptgruppen gefährlicher Chemikalien in seinen Geräten schrittweise einzustellen. Bis 2009 werden alle Arten von bromierten Flammschutzmitteln (BFR) und Polyvinylchloriden (PVC) aus Dell-Computern verbannt sein.

„Dells Entscheidung, diese schädlichen Chemikalien zu verbannen, ist ein Anzeichen dafür, das die Elektronikindustrie sich in die richtige Richtung bewegt, dass sie sauberer werden möchte. Dies entspricht eindeutig den Wünschen der Verbraucher. Die Verbraucher wollen nicht nur umweltverträglichere PCs, sie sind auch bereit, mehr dafür zu bezahlen“, sagte Al-Hajj.

Große Mengen an Elektroschrott und elektronischen Gütern werden häufig auch illegal in arme Länder oder Entwicklungsländer verschifft und dort von den lokalen Einwohnern recyclet, die gewöhnlich nicht für den Umgang mit gefährlichem Abfall ausgerüstet sind und nichts über die potenziellen Auswirkungen dieses Umgangs auf die Gesundheit wissen, so Greenpeace.

Erste Schritte zur Besserung sind gemacht: In Deutschland ist das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG), das WEEE und RoHS umfasst, am 16. März 2005 verabschiedet worden. Es tritt schrittweise bis Ende 2006 in Kraft. Die „Waste Electrical and Electronic Equipment“-Direktive (WEEE) soll die schädlichen Auswirkungen von Elektroschrott vermindern, indem sie die Hersteller zwingt, für Sammel- und Recyclingprogramme zu zahlen.

Anders etwa in Großbritannien: Obwohl man auch dort die erfolgreiche Umsetzung der RoHS-Direktive vermeldete, hat das Land es wiederholt nicht geschafft, die WEEE-Direktive umzusetzen. Sie sollte in Großbritannien letztes Jahr Gesetzeskraft erhalten, wurde aber wieder und wieder verzögert.

Zu den Unternehmen, von denen Greenpeace sagt, dass sie Anstrengungen unternommen haben, ihre Produkte umweltverträglicher zu machen, gehören HP, LG, Nokia, Samsung, Sony und Sony Ericsson. Von Acer, Apple, Fujitsu-Siemens, IBM, Lenovo, Panasonic und Toshiba fordert Greenpeace, dass sie sauberer werden müssen.

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ZDNet.de Redaktion

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