Musikindustrie bereitet Anklage gegen Yahoo China vor

Das internationale phonographische Institut, deren Mitglieder unter anderem EMI, Sony BMG und Warner Music sind, möchte gerichtliche Anklage gegen den chinesischen Yahoo-Ableger erheben, der nach Baidu zur zweitgrößten Suchmaschine des Landes zählt. Grund für die Anschuldigung sind angeblich Links, die durch wenige Mausklicks zum direkten Download von MP3-Files führen, berichtet Bloomberg.com. Yahoo China gehört zu 40 Prozent dem US-Internet-Konzern Yahoo, den Rest hält das chinesische Unternehmen Alibaba.com.

Der Vorsitzende des Instituts, John Kennedy, rechnet mit finanziellen Verlusten von rund zehn Millionen Dollar und mehr, verglichen mit ähnlichen Angelegenheiten auf amerikanischen Boden. Laut Kennedys Angaben befinde sich zwar der Musikhandel Chinas weltweit lediglich auf Platz 20.

Es sei jedoch vor der Musik-Piraterie in China zu warnen, da bereits 90 Prozent aller Records illegal sind. Durch die gerichtliche Androhung sollen weitere illegale Aktivitäten unterbunden und der legale Weg gesucht werden. Für eine Stellungnahme war Yahoo China bisher nicht bereit.

Erst vor wenigen Tagen wurde dem phonographischen Institut in Großbritannien das Recht auf Anklage des Eigentümers der umstrittenen MP3-Website AllofMP3 zugesagt. Der Vorsitzende des phonographischen Instituts, Roz Groome, bekräftigte, dass der gerichtliche Bescheid ein wichtiger Schritt gegen Raubkopien und gegen den Verstoß von Copyrights sei.

ZDNet.de Redaktion

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