„Insgesamt geht es aber weniger um die reine Rechenleistung oder Geschwindigkeit, das Ziel besteht darin, mehr Produktivität und Effizienz zu erreichen“, argumentiert Chen. Das von Galactic verfolgte Konzept sieht ein Jet-System auf der Basis von Super Blades vor, eine Art „Grid in a Box“-Konzept. Als dessen größten Vorteile sieht der Experte neben der hohen Bandbreite die niedrige Latenz und einen hohen Datendurchsatz.
In der Wahl des Betriebssystems hält sich der Anbieter sowohl die Option Microsoft als auch Linux offen. Das Unternehmen offeriert eine komplette Virtualisierung mit den Bausteinen Computing, Storage und den Applikationen. Der vom Unternehmen eingeschlagene Wachstumspfad unter dem Slogan „Supercomputing für alle“ zielt aber weniger auf ein mathematisches Kollaborationsmodell unter Spezialisten ab, sondern auf den breiten Consumermarkt.
Wie dies weitere Wachstum von Galactic Computing konkret aussehen soll, liess Chefstratege Chen zwar noch offen. Dennoch besteht kaum ein Zweifel, dass gerade China dazu prädestiniert ist, das HPC aus dem wissenschaftlichen Elfenbeinturm herauszuholen. Chen sieht sogar die neue Generation einer massenmarktfähigen HPC-Generation heranwachsen.
Die nächste Generation von Supercomputern soll auf der Basis eines parallelisierten Design-Konzepts skalierbare Super Blade Systeme zu einer niedrigen Total-Cost-of-Ownership (TCO) zur Marktreife bringen. „Chinas HPC-Systeme werden dem weltweiten Markt und den damit einher gehenden Preisverfall beschleunigen“, prognostiziert Chen. Ob das Land bereits im Jahr 2008 zu den „Petaflop-Playern“ gehören wird, erscheint derzeit aber eher unwahrscheinlich.
Welche Antwort kann Deutschland diesem Trend zu höherer Leistung bei sinkendem Preis entgegen setzen? SAP-Vorstand Peter Zenke liess auf der Supercomp keinen Zweifel an seiner Forderung, das HPC von der abgeschotteten Forschung in das alltägliche Geschäftsleben zu übertragen. Björn Tromsdorf, HPC Product und Solution Manager bei Microsoft EMEA, setzt hier ganz auf die kostengünstige Einbindung der Windows Cluster Server 2003 an die dominante Betriebssystemumgebung: „Die Kunden haben den großen Vorteil, alle Komponenten aus einer Hand zu erhalten“, sagt Tromsdorf.
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