Kunststoff-Modul macht Glasfaser billiger

Mit optischen Mikrochips wollen die Forscher des Fraunhofer Instituts für Nachrichtentechnik Glasfasertechnik in Zukunft billiger machen. Bisher waren Glasfasersysteme für Einzelanschlüsse oder innerhalb einer Firma zu teuer, da die optoelektrischen Bauteile aus anorganischen Materialien wie halbleitende Substanzen oder Keramiken gefertigt werden. Die Forscher des Fraunhofer Instituts haben nun eine Alternative aus kostengünstigem Kunststoff entwickelt, um die Lichtinformation zu senden, zu empfangen, zu verschalten und um sie in elektrische Signale zu verwandeln.

Bei dem Verfahren zur Fertigung der Polytronik-Bauteile werden verschiedene flüssige Kunststoffe in mehreren Lagen aufgeschleudert, dadurch ergeben sich eine Trägerschicht, eine lichtleitende Lage und eine Deckschicht. Wird das Material strukturiert und belichtet, entstehen Leitbahnen, durch die das Licht geschickt wird. Diese polytronischen (aus Polymer und Elektronik gefertigten) Bauteile werden mit Lasern und Photodioden gekoppelt.

„Dadurch werden Anwendungen möglich, die bisher an den hohen Kosten für Glasfasersysteme gescheitert sind“, sagt der Leiter des Forschungsprojekts „Berlin Access / Fibre to the Home“, Wolfgang Schlaak. Der Forscher zielt vor allem auf die Vernetzung von Maschinen und Rechnern in Fabriken an, die bisher in der Regel durch Kupferkabel verknüpft sind. Durch das neue System könnten Lichtinformationen zeitgleich von einem Zentralrechner an mehrere Anlagen geschickt werden, bisher musste jede Maschine einzeln an die zentrale Steuerung angeschlossen werden.

ZDNet.de Redaktion

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