Noch reagiert die Konkurrenz gelassen auf die bereits in den US-Ladentheken erhältliche „Windows Live“ Onecare Firewall, denn das Schutzlevel wird nicht gerade als hoch eingeschätzt. Aus Sicht der Nutzer ist zudem fraglich, ob Antivirensoftware anderer Hersteller durch die Sicherheitsinitiative aus Redmond künftig auf dem Desktop überflüssig wird.
Das Schutzlevel der Microsoft-Firewall liege weit unter den branchenüblichen Standards, beklagt Agnitum, Hersteller von spezialisierten Sicherheitslösungen für Privatanwender und Unternehmen. Normalerweise ist solch eine Kritik aus den Reihen der Konkurrenz kaum verwunderlich, in diesem Fall aber lohnt doch ein Blick hinter die Marketing-Kulissen. Agnitum hat nämlich eine gründliche Analyse der neuen Onecare-Firewall von Microsoft vorgenommen, die einen Bestandteil von Microsofts „Live“-Sicherheitsinitiative darstellt.
Als Hauptkritikpunkte nennen die Analysten der Konkurrenz einige Dinge, die durchaus nachdenklich stimmen. So bestand die Onecare-Firewall nur die einfachsten Leak-Tests und garantierte kaum grundlegenden Schutz vor unerlaubten Einbrüchen: Beispielsweise können die entsprechenden Anwender-PCs leicht von einem fremdgesteuerten Botnet übernommen werden. Die Onecare-Firewall verfüge zudem nur eine sehr kleine Datenbank an vorab erlaubten Anwendungen – das Hinzufügen neuer Anwendungen erfordere mehrere Schritte und einen Neustart, so Agnitum.
In der Tat drängt sich der Eindruck auf, dass es sich Microsoft etwas zu einfach macht mit dem vermeintlichen Rundum-Schutz für die Anwender. Bereits auf der Cebit rührte der Konzern kräftig die Werbetrommel in den Messehallen. Aufwändige Präsentationen ließen beim Besucher das warme Gefühl aufkommen, hier löse ein Unternehmen gleich alle Probleme auf einen Schlag. Wer das glaubt, nimmt das Problem auf die allzu leichte Schulter.
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