ATI-Übernahme durch AMD: Der Ein-Chip-Computer ist das Ziel

AMD möchte zusammen mit dem jüngst übernommenen Chip-Hersteller ATI künftig wichtige Bauteile eines Rechners auf einem Chip vereinigen. Dies soll zu einer Senkung der Herstellungskosten führen. Auf der gestrigen Pressekonferenz wurde ein solches Design für das Jahr 2008 angekündigt.

AMD gewinnt durch den gestern bekannt gegebenen Kauf von ATI Know-how über die Integration von Grafik- und Kommunikations-Features in Prozessoren. Die Vorteile der Übernahme kommen vermutlich erst in einigen Jahren zum Tragen.

„Sie wollen einige der Integrationsmöglichkeiten, die ihnen ATI gibt“, sagte Mercury-Research-Analyst Dean McCarron. „Es gibt einige Gründe gegen den Deal, und kurzfristig passt das nicht so zusammen. Wenn man sich die Sache aber langfristig ansieht, findet man schon mehr Argumente.“

Die Integration von Grafikfunktionen in den Prozessor wird in Zukunft unvermeidlich sein. Im Laufe der Jahre wurden Features wie der Co-Prozessor und Cache in den Die integriert, statt weiterhin auf separate Bauteile zu setzen. Dazu kommt, dass sich aufgrund von Moore’s Law die Zahl der Transistoren alle zwei Jahre verdoppelt – was den Chipdesignern neue Freiheiten gibt.

Schon in der Vergangenheit gab es Ansätze, Grafikfunktionen im die CPU zu integrieren. Der von Cyrix entwickelte Media GX war aufgrund der niedrigen Performance jedoch kein Erfolg, und der von Intel 1999 entwickelte Timna kam gar nicht erst auf den Markt, da er nur zum teuren Rambus-Speicher kompatibel war.

„Ironischerweise wird das AMD-Produkt am Ende ähnlich wie Timna aussehen“, bemerkte McCarron. Ob AMD seine Pläne in diesem Bereich verwirklichen kann und die teure ATI-Übernahme damit rechtfertigt, wird sich erst in einigen Jahren zeigen.

ZDNet.de Redaktion

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