Mit den jetzt vorgestellten Desktop-Prozessoren hat Intel die Netburst-Architektur ad acta gelegt. Nur ganz wenige Teile dieser als besonders zukunftsfähig gehandelten Technologie sind in den neuen Chips zu finden. Macro-Ops-Fusion etwa konnte auch schon der erste Pentium 4 – wenn auch nicht ganz so effizient wie die neuen Intel-Chips. Auch können nun 128-Bit-Multimedia-Befehle ohne Aufteilung in 64-Bit-Pakete direkt ohne Wartezyklen ausgeführt werden. Weitere Techniken der neuen Core-2-Architektur erklärt Intel in einem eindrucksvollen Flash-Demo.
Techniken wie Dynamic Wide Execution, Smart Memory Access und Advanced Smart Cache sorgen für eine immer ausgelastete Pipeline. Hyperthreading – quasi als Beschäftigungstherapie für mäßig gestaltete CPU-Designs – kommt bei den neuen Chips nicht mehr zum Einsatz.
Stattdessen setzt man neben einer optimierten Befehls-Pipeline, die nun auch nicht mehr über 30 Stufen lang ist, sondern weniger als die Hälfte umfasst, auch auf besonders stromsparende Features, die jetzt auch bei den Desktop-Chips zum Einsatz kommen. So können bei Bedarf einzelne Teile der CPU völlig abgeschaltet werden. Die Messung der Leistungsaufnahme im ZDNet-Labor zeigen, dass Intel nun auch in Sachen Strombedarf bei Desktop-CPUs auf der Höhe der Zeit ist.
|
Leistungsaufnahme
Aufgrund der Fortschritte bei der Herstellung im Dresdner Werk kann AMD seine Chips teilweise mit einer niedrigeren Spannung als bisher betreiben. Statt 1,35 Volt sind es bei den EE-Modellen nur 1,25 Volt. Der 3800+ mit 35 Watt läuft sogar nur mit 1 Volt. Trotzdem hat AMD hinsichtlich Fertigungstechnologie einen gravierenden Nachteil gegenüber Intel, der mit der Vorstellung der Core-2-Technik jetzt sichtbar wird. Die Prozessoren im Dresdner Werk werden noch im 90-Nanometer-Verfahren hergestellt, während Intel schon bei 65 Nanometer ist. Die neuen Core-2-Chips können bei der Leistungsaufnahme davon voll profitieren. Obwohl die Modelle mit 4 MByte L2-Cache über fast doppelt so viel Transistoren wie die Athlon-Chips mit zweimal 512 KByte L2-Cache verfügen, ist die Leistungsaufnahme bei fast gleicher Spannung geringer.
Im Ruhemodus verbrauchen die Konkurrenten noch etwa gleich viel Energie. Unter Volllast zeigt der Core 2 mit 36 Watt weniger Verbrauch seine Vorteile. Selbst der besonders energieeffiziente 4600+ EE benötigt etwas mehr als der schnelle Intel Core 2 Duo E6700. In Sachen Leistungsaufnahme hat Intel seine Hausaufgaben gemacht. Zwar bietet der Hersteller auch weiterhin seine Netburst-Prozessoren an, doch sollte man angesichts der gebotenen Leistung und Energiehungers der älteren Pentium-D-Chips von einem Kauf Abstand nehmen.
|
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Desktop-CPUs: Intel Core 2 E6700 fordert Athlon 64 X2 5000+
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.