Linux-Projekte in München und Wien: Der Stand der Dinge

Darüber hinaus besteht die Arbeit des Münchner Teams im Wesentlichen darin, Schnittstellen zu Fachanwendungen zu schaffen beziehungsweise zu besorgen, zum Beispiel eine BS200-Emulation, sowie die Vollversion auf das Brauchbare einzudampfen. „Wir schauen halt, welche Pakete wir tatsächlich brauchen.“

So unterstütze nahezu jede Linux-Distribution mehrere Oberflächen, Browser, Editoren, Konfigurations-Management- und E-Mail-Systeme. Doch die Anwender benötigten nur jeweils ein Programm.

Darüber hinaus bestehe eine wesentliche Arbeit für Behörden wie die Stadt München darin, die Basis-Clients zu testen, erläutert Nico Gulden, technischer Projektleiter beim Linux Solution Group (Lisog) e. V., zu dem mehrere behördliche Mitglieder gehören. Tatsächlich berichtet der Limux-Leiter, dass die Migration der Daten aus den Office-Programmen von Microsoft schwerer fiele, als anzunehmen war. Auch die Server-Integration hake noch ein wenig.

Doch immerhin könne Hofmann bereits auf Pilotinstallationen verweisen, etwa im Bürgermeisteramt und demnächst im Kulturreferat. Insgesamt seien rund 100 Endanwender und Power-User auf Linux-Desktops unterwegs. Weitere Installationen folgten 2007. Letztlich sollen bis zu 14 000 Arbeitsplatzrechner unter Linux laufen.

Insgesamt habe es noch keine größeren und unerwarteten Schwierigkeiten gegeben, so dass daraus auch keine Verzögerungen resultierten, erläutert Hofmann. Dass der ursprüngliche Zeitplan dennoch nicht eingehalten wird, führt er im Wesentlichen auf einen Zwischenraum zurück, in dem die Stadt einfach hatte abwarten wollen, wie das EU-Parlament in Sachen Patentierbarkeit von Software entscheidet. So sei unter anderem im Herbst 2004 deshalb eine wichtige Ausschreibung verschoben worden.

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ZDNet.de Redaktion

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