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Novell auf der Jagd nach Marktanteilen

Novells neues Suse Linux Enterprise 10 hat dem Unternehmen rekordverdächtige Download-Zahlen beschert. Eigenen Angaben zufolge wurden die beiden Versionen für Server und Desktop in den ersten zehn Tagen nach ihrer Veröffentlichung bereits über 165.000 Mal heruntergeladen. Mit der Unternehmensplattform, die unter anderem die Open-Source-Virtualisierungstechnologie Xen im Serverbereich integriert, will man dem Marktführer Red Hat Marktanteile abjagen. Dieser hat indes Zweifel an der Marktreife von Xen in einer Business-Applikation angemeldet.

„Die Download-Zahlen der ersten beiden Wochen haben unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, sagt Marek Chroust, Director Technology Specialists bei Novell. Angekündigt habe sich die große Nachfrage bereits mit dem Beta-Testprogramm, das von rund 100.000 Anwendern in Anspruch genommen wurde. „Der Markt ist in den letzten zwei, drei Jahren sicher noch einmal reifer geworden und sieht den Einsatz von Linuxlösungen nun auch verstärkt in zentralen geschäftskritischen Bereichen vor“, so Chroust. Darüber hinaus biete Version 10 durch den Einsatz der Virtualisierungslösung Xen sowie Verbesserungen im Bereich der Hochverfügbarkeit gänzlich neue Gestaltungsmöglichkeiten.

Bei Marktführer Red Hat wird der aufsehenerregende Xen-Vorstoß der Konkurrenz naturgemäß kritisch beurteilt. „Xen als Virtualisierungsumgebung für Unternehmenslösungen ist einfach noch nicht stabil genug – auch wenn die Kundennachfrage einfach unglaublich ist“, meint Alex Pinchev, Senior Executive von Red Hat. Pinchev zufolge investiert Red Hat derzeit große Summen, um die Xen-Technologie ausgiebig zu testen. Anstatt Novell mit der Xen-Implementierung nachzulaufen, arbeite man nun lieber an der Entwicklung einer kompletten Virtualisierungsplattform, die bei der für Dezember erwarteten neuen Version der Server-Lösung Red Hat Enterprise Linux zum Einsatz kommen soll.

Die Vorbehalte Red Hats bezüglich der Xen-Implementierung kann Chroust nicht teilen: „Das sehe ich deutlich anders, da die von uns verwendete Xen-Version 3.0 bereits sehr ausgereift ist.“ Das Problem liege in erster Linie wohl darin begründet, dass Red Hat bisher noch nicht in der Lage sei, besagte Version 3.0 zu unterstützen, so Chroust. Durch das Zusammenspiel der Xen-Technologie mit den von Intel und AMD veränderten Prozessorarchitekturen sei nun eine völlig neue Qualität bei Virtualisierungsprozessen möglich. So könnten fortan auch Gastbetriebssysteme wie Windows problemlos in Serverarchitekturen integriert werden, so Chroust.

ZDNet.de Redaktion

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