Die Grünen-Politikerin Bärbel Höhn hat diesen Sommer öffentlich gefordert, Handy-Klau unattraktiv zu machen. Bisher kann man zwar die geklaute SIM-Karte sperren lassen, aber nicht das Gerät selbst – bei Preisen von 200 Euro aufwärts ist die reine Hardware immer noch interessantes Diebesgut. Großbritannien macht vor, dass das nicht sein muss: Über die IMEI-Nummer (International Mobile Equipment Identifier) kann der Netzbetreiber das Mobiltelefon sperren und damit für den Dieb unbrauchbar machen. Das geht auch, wenn die SIM-Karte schon entfernt ist, allerdings muss das Gerät noch in Europa und noch im entsprechenden Netz eingebucht sein. In Deutschland wird der Service aber nur von Vodafone angeboten, die anderen Netzbetreiber argumentieren, es sei für sie mit zu hohen Anfangsinvestitionen verbunden. Vodafone hat nach eigenen Angaben fünf Millionen Euro in die entsprechende Technik investiert. Allerdings ergab sich auch in Großbritannien bald ein Problem: IMEI-Nummern lassen sich manipulieren und dann kann der Netzbetreiber nicht mehr auf das Gerät zugreifen. Manipulationssichere Standards sind in Arbeit, aber noch nicht auf dem Markt.
Datenschutz an erster Stelle
Wenn der mobile Helfer erstmal weg ist, gilt die erste Sorge den Daten. Wohl dem, der ein Backup hat, aber selbst dann bleibt meist ein ungutes Gefühl: „Egal, ob ein Gerät gestohlen wird oder verloren geht – die Vorstellung, dass Fremde in den eigenen Daten wühlen, ist immer unangenehm“, weiß Datensicherheitsexperte Ansgar Heinen bei der Utimaco Safeware AG. Bei einer Umfrage unter 400 Administratoren gaben 77 Prozent an, dass die Datensicherheit mobiler Geräte ganz oben auf ihrer To-Do-Liste steht. Eingeschaltete Telefone sind für Diebe besonders attraktiv, daher sollte man das Gerät ausschalten, wenn man ohnehin nicht telefonieren will. Die einfachste Sicherheitsmaßnahme ist die Passwort- oder PIN-Abfrage, die jedes Gerät anbietet. Sie sollte immer aktiviert sein und muss schwerer zu knacken sein als die Verschlüsselung. Eine vierstellige PIN hält einer Brute-Force-Attacke nicht lange stand, daher sollte das Passwort mindestens acht Zeichen haben und aus Nummern, Buchstaben und Sonderzeichen bestehen. Wer sein Smartphone liebt, nimmt es außerdem immer mit: Die Polizei rät, die Geräte nicht im Auto oder Hotelzimmer liegen zu lassen. Gegen das Vergessen empfiehlt sich ein einfacher Trick. Gedächtnistrainer empfehlen, die kleinen Helfer mit in die Tagesroutine einzubauen und immer zu prüfen, ob zum Beispiel die drei Dinge Schlüssel, Portemonnaie und Smartphone an ihrem Platz sind.
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