Auf dem Linux-Tag 2006 zeigte das BSI sichere E-Mail-Verschlüsselung unter Windows mit GNU Privacy Guard for Windows (Gpg4win). Es basiert auf PGP, einem Veteranen unter den Verschlüsselungsprogrammen. Entwickelt wurde die Software 1991 von Crypto-Guru Phil Zimmermann, sie nutzt ein Public-Key-Verfahren, um beliebige Inhalte zu kodieren. Kontroversen über die Richtung der Weiterentwicklung führten 1998 zu einer offenen Version von PGP unter der GNU-GPL Lizenz (OpenPGP) und einer kommerziellen Version der PGP Corporation. Die erste Implementation der freien Alternative war GnuPGP. Doch das Programm erforderte gute System- und Cryptokenntnisse, denn ursprünglich wurde es als reines Kommandozeilentool für Unix entwickelt. Das Paket Gpg4win erleichtert die Integration in die Windows- und Office Standardumgebung enorm und macht sie auch für technisch wenig versierte Anwender möglich. Auch der Installations- und Konfigurationsaufwand für den Administrator hält sich in Grenzen und beschränkt sich, neben der Installation, auf das Erzeugen eines persönlichen Schlüssels. Dabei helfen die komplett deutschen Dialoge des Programms und die wirklich guten deutschen Handbücher. Im Paket ist eine Kurzreferenz für den schnellen Überblick („Einsteiger“) und eine ausführliche Anleitung („Durchblicker“) enthalten.
„Durch die Freie Software entstehen keine Lizenzkosten, die Verschlüsselungssoftware kann auch ohne Mehrkosten weiter verbreitet werden“, erläutert Michael Manternach, Projektleiter Gpg4win beim BSI. Technischer Support für Installation oder Betrieb des E-Mail-Sicherheitspakets wird allerdings seitens des BSI nicht angeboten.
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