25 Jahre PC. Kann man den Geburtstag feiern oder begeht man ihn lieber in sentimentaler Erinnerung? Schließlich hat die IBM, die diesen Begriff mit ihrem 5510 Personal Computer in alle Welt trug, das Geschäft nach vielen verlustreichen Jahren aufgegeben. Und der von Dell zur Jahrtausendwende ausgerufene und nicht enden wollende Preiskampf verdirbt längst allen Anbietern, Dell inklusive, die Freude am Geschäft.
Auch über das Geburtstagsdatum und das Geburtstagskind lässt sich trefflich streiten. Begriff und Sache existierten schon deutlich länger. Dies belegt etwa die Computermesse „PC’76“ in Atlanta, auf der ein Microcomputer (so die frühere Bezeichung) mit 8080-Intel-Chip vorgestellt wurde. Apple, Acorn, Commodore, Altair, Sinclair, HP und andere hatten längst Geräte auf den Markt gebracht, die als PCs bezeichnet wurden. Apple verkaufte 1981 schon seine dritte Produktgeneration und hatte seit 1979 mit der Tabellenkalkulation „Visicalc“ die spätere „Killer-Applikation“ an Bord – die sich allerdings erst auf IBMs langweiligen Büromaschinen für Manager so richtig entfalten konnte.
Generell bietet sich auch 1979 als PC-Jubiläumsjahr an, etwa wegen der Einführung von Visicalc und Wordstar, dem 8080-Prozessor von Intel und dem legendären 68000-Chip von Motorola. Allerdings entstanden in der damaligen Aufbruchstimmung am laufenden Band bahnbrechende PC-Innovationen, die eine Würdigung verdient hätten.
Apple, Commodore, Atari und andere blieben zudem bis lange nach 1981 weit näher an den ursprünglichen PC-Visionnen von Douglas Engelbart, als der grün-blinkende DOS-Prompt den Big-Blues Softwarelieferant Microsoft auf den kleinen Bildschirm zauberte. Stanford-Professor Engelbart präsentierte 1969 ein PC-Konzept mit Tastatur, Maus, grafischer Fensteroberfläche, Textverarbeitung, Hyperext und vernetzter Groupware.
Wenn sich die Pioniere in ihren Garagen mit Feuereifer auf die Umsetzung dieser Vision stürzten, hatten sie oft nicht ihre erste Million im Blick, sondern den Vietnamkrieg. Vielen ging es damals darum, das mit Großrechnern bedrohlich gewordene Informationsmonopol des Staates zu brechen. Dieser Impetus wirkt noch heute in der zentralstaatsfeindlichen Grundhaltung des Internet-Magazins „Wired“ nach.
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