Investoren nehmen Weblogs ins Blickfeld

Die Entwicklung von Weblogs als weltweite Informationsmedien geht in eine neue Richtung. Laut einem Bericht des Online-Mediums „The Deal“ könnten Weblogs schon bald das Ziel von Risikokapitalgebern werden. Zwar wird die Blogosphere generell als schnelllebiger, weniger faktenbasierend und stattdessen mehr von Meinungen abhängiger Markt eingeschätzt, was Investitionen risikoreicher als bei traditionellen Medienunternehmen macht. Für Eric Hippeau, Mitglied von Softbank Capital, stellen Blogs jedoch die Zukunft der Nachrichtenverbreitung dar. „Wir sehen dies als eine Investition in eine Nachrichten-Seite“, so Hippeau, dessen Unternehmen Anfang August rund fünf Millionen Dollar in die Blog- und News-Site Huffingtonpost investierte.

„Wir glauben, dass die Nachrichten der Zukunft wie die HuffingtonPost aussehen werden“, so Hippeau. Diese würden Breaking News, Kommentare, Blogs und Online-Communities beinhalten. Trotz der offenen politischen Richtung des Blogs, das sich primär auf die Diskussion politischer Themen spezialisiert, schreckte SoftBank Capital nicht vor einer Investition zurück.

Während man einerseits auf strikte Trennung von Finanzierung und Redaktion achte, sei vor allem die thematische Breite und die Differenzierung von anderen Weblogs vorrangig für die Entscheidung über eine Beteiligung gewesen. Hippeau sieht in HuffingtonPost das Potenzial, früher oder später die Ausmaße eines Online-Nachrichtenmagazins zu erreichen.

Die Gründerin der vor einem Jahr ins Leben gerufenen Plattform, Arianna Huffington, plant eine weit reichende Expansion der Site, die nur durch Werbeeinschaltungen nicht finanzierbar wäre. Personal solle angestellt werden, um rund um die Uhr Aktualisierungen vornehmen oder Reporter und Video-Technologien einsetzen zu können. Laut der Blog-Suchmaschine Technorati belegt Huffingtonpost bereits den fünften Platz unter den weltweit beliebtesten Blogs.

Die Seitenzugriffe näher sich jenen von Online-Nachrichtenmagazinen wie Salon an. Die Wahrscheinlichkeit, dass Huffingtonpost eines Tages von einem Medienunternehmen oder größeren Webportalen übernommen werde, ist nach Hippeaus Einschätzung sehr groß.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

17 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

2 Tagen ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

2 Tagen ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago